Der Tagesspiegel: Bundesregierung kritisiert Pläne für Teilumzug des BND nach Berlin
Geschrieben am 12-05-2006 |   
 
    Berlin (ots) - Die Bundesregierung erwartet durch den von ihr  selbst neu geplanten Teil- statt Vollumzug des  Bundesnachrichtendienstes (BND) nach Berlin zwar Kosteneinsparungen  aber auch "deutliche Nachteile". Dies geht aus einem internen  Antwortschreiben der Bundesregierung an das Vertrauensgremium des  Bundestags hervor, das dem Tagesspiegel vorliegt. Die Planungen für  die BND-Standorte beziehungsweise der für 2010/2011 geplante Umzug  des BND würden sich um rund eineinhalb Jahre verzögern. Außerdem sei  eine "weitreichende Neuplanung" erforderlich. Auch die Betriebs- und  Personalkosten würden "dauerhaft" erhöht, da der BND nicht wie  geplant an zwei, sondern nach den neuesten Plänen an drei Standorten  arbeiten würde, heißt es in dem Schreiben weiter. Der neunköpfige  Vertrauensleutegremium hatte in seiner Sitzung am vergangenen  Dienstag der Bundesregierung einen Fragenkatalog zum  "Sachstandsbericht zum Umzug des BND nach Berlin" vorgelegt.
     Nach den neuen Planungen sollen künftig 4100 Mitarbeiter in der  neuen BND- Zentrale an der Chausseestraße in Berlin Mitte arbeiten,  rund 1500 Nachrichtendienstler in Bayern, davon 1020 in Pullach.  Ursprünglich sollten in Pullach noch 750 BND-Mitarbeiter beschäftigt  sein. Die Abteilung Auswertung in der Gardeschützenallee im Berliner  Süden mit 1100 Mitarbeitern soll in den BND-Neubau nach Mitte ziehen.
     Doch ob das tatsächlich umgesetzt wird, erscheint fraglich:  Offenbar sucht die Bundesregierung nach Kosteneinsparungen, um den  Teilumzug politisch rechtfertigen zu können. Sie will prüfen, ob der  720 Millionen teure Neubau in Berlin Mitte nicht "um zirka 25  Prozent" reduziert und der Standort im Berliner Süden weitergenutzt  werden könnte. Ín Mitte sollen nach einem Architektenentwurf von Jan  Kleihues rund 2800 Räume auf 250 000 Quadratmeter  Bruttogeschossfläche entstehen. In dem Schreiben schlägt die  Bundesregierung eine "Kürzung der Flächen für bestimmte Bereiche" wie Labore oder Werkstätten um bis zu 30 Prozent vor. Die Bundesregierung rechnet dadurch grob geschätzt mit Kosteneinsparungen von 35 bis 55  Millionen Euro. Noch am Dienstag sagte dagegen Andreas Kübler,  Sprecher des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, dem  Tagesspiegel, von den veränderten Umzugsplänen seien die Bauplanungen "nicht betroffen".
     In dem Antwortschreiben geht der Bund von "baulichen  Investitionskosten" über 41 Millionen Euro für Pullach aus. Diese  Summe schätzen Experten allerdings als viel zu gering ein. Bisher lag eine Kosten-Nutzen-Analyse für den bayerischen Standort auch noch gar nicht vor: Pullach sollte weitgehend abgewickelt werden. Ein hoher  Risikofaktor auf dem etwa 68 Hektar großen Areal ist nach  Tagesspiegel-Informationen eine riesige unterirdische Bunker-Anlage:  Sollte tatsächlich ein Teil des Areals verkauft werden, werden allein die Kosten für die Abtragung des Bunkers im zweistelligen  Millionenbereich geschätzt.
  Originaltext:         Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
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