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Rheinische Post: IKB: Die Zeit der Abrechnung Kommentar VON GEORG WINTERS

Geschrieben am 15-02-2008

Düsseldorf (ots) - So lange eine Bank öffentliche Eigentümer hat,
ist sie ein Spielball der Politik. Und in Krisenzeiten taugt sie mehr
denn je als Feld der Generalabrechnung mit dem politischen Gegner.
Die IKB ist so etwas wie eine WestLB mit vertauschten Rollen. Wer
nicht gerade für die Union auf der Regierungsbank sitzt, stellt bei
der IKB den SPD-Finanzminister an den Pranger, und bei der WestLB
lässt die sozialdemokratische Opposition in NRW keine Gelegenheit
aus, Landesfinanzminister Linssen aufs Korn zu nehmen. So
funktioniert parteipolitische Rhetorik. Wirklich hilfreich ist sie in
keinem der beiden Fälle. Peer Steinbrück indes hat sich auf jeden
Fall in eine undankbare Situation manövriert. Erstens steht er nach
dem Verhandlungspoker mit den Privatbanken als Verlierer da, weil er
erst öffentlich eine Milliarde Euro Hilfen für die IKB angekündigt
hat und dann kleinlaut 200 Millionen Euro Zusatzbedarf einräumen
musste. Zweitens ist er darauf angewiesen, dass ein Verkauf der Bank
das erhoffte Geld bringt andernfalls wird der Bundesanteil an der
Rettung noch größer. Und drittens kann Steinbrück nur hoffen, dass in
den Krisenbeständen der IKB keine weiteren finanziellen Zeitbomben
ticken. Deren Entschärfung wäre dann nämlich allein seine Sache. Und
eine Pleite nach mehreren Milliardenspritzen wäre für ihn fatal.
Selbst ohne politischen Gegner.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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