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Rheinische Post: Finger weg von der Loreley Kommentar VON LOTHAR SCHRÖDER

Geschrieben am 11-02-2008

Düsseldorf (ots) - Wie mögen nur die Bürgerproteste im
Mittelrheintal aussehen, sollten dereinst Bagger anrollen zur großen,
bislang bloß geplanten Rheinquerung zwischen Sankt Goar und Sankt
Goarshausen? In Dresden zurrten sich Elbtalschützer kürzlich an alten
Bäumen fest, am Rhein werden sich Wagemutige vielleicht an die
bronzene Loreley gürten. Welch ein Bild! Der alte Loreley-Mythos wird
tätig, treibt uns um, lässt uns romantiktrunken werden. Wem das Herz
voll ist, der gönnt seinem Verstand ein Ruhepäuschen. Aber vielleicht
käme der ja zu dem Entschluss, dass Landschaften auch ihr Gesicht
verändern können, sich an die Erfordernisse der Gegenwart anschmiegen
und gestaltet werden müssen. Alle deutschen Landschaften (selbst die
so urig wirkenden) sind Kulturlandschaften, gepflegt und gehegt.
Jeder naturromantische Ort, zu dem wir natürlich bequem mit dem Auto
anreisen, ist immer auch ein bisschen Produkt unserer Einbildung. Das
alles könnte uns der Verstand zuflüstern ohne aber wirklich zu
überzeugen. Weil der Mythos tiefer wirkt als alle Berechnungen und
wirtschaft-lichen Überlegungen. Weil er uns eine viel tragfähigere
Brücke schlägt: zur Vergangenheit, vielleicht zu den Urgründen
unseres Lebens, unseren Ängsten und unserem Übermut. Die Loreley ist
unantastbar, nicht nur wegen des papiernen Welterbetitels.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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