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Lausitzer Rundschau: Kampf gegen Schwarzarbeit: Kein Schnee von gestern

Geschrieben am 11-02-2008

Cottbus (ots) - Die peinliche Metamorphose des ehemaligen
Kassenwarts Hans Eichel vom Hans im Glück zum Herrn der Löcher ist
den meisten sicher noch in unguter Erinnerung. Weil die
Weltwirtschaft nach der Jahrtausendwende in eine handfeste Krise
geriet, verlegte sich der SPD-Politiker auf das Prinzip Wunsch und
Wolke. Zu den Luftbuchungen für den Bundesetat gehörten auch stolze
Mehreinnahmen von jährlich einer Milliarde Euro, die durch das Gesetz
zur Bekämpfung der Schwarzarbeit erzielt werden sollten. Eine
aktuelle Untersuchung des Bundesrechnungshofs zeigt, wie absurd diese
Vorstellung war. Die amtierende Bundesregierung könnte nun sagen,
alles Schnee von gestern, also Schwamm drüber. Doch das wäre genauso
verwerflich wie die einstige Gesundbeterei von Hans Eichel. Es sollte
der Großen Koalition schon zu denken geben, dass die
Schattenwirtschaft selbst bei guter konjunktureller Entwicklung
kräftig floriert. Denn wenn die Beschäftigungszahlen steigen, dann
müsste sich eigentlich auch der Druck verringern, illegal, also ohne
Steuern und Sozialabgaben zu arbeiten. Nicht minder problematisch ist
die Erkenntnis der Rechnungsprüfer, dass schwarze Schafe offenbar
weitgehend ungeschoren davonkommen. Die Zahlungsunfähigkeit solcher
Firmen ist dabei allenfalls die halbe Wahrheit. Trotz
EU-Osterweiterung hat es Brüssel nicht vermocht, wirksame
Strafmaßnahmen gegen die Schwarzarbeit zu entwickeln. Ein Betrieb,
der etwa in Rumänien seinen Stammsitz hat und in Deutschland mit
illegalen Methoden operiert, kann sich Strafzahlungen nur allzu
leicht entziehen. Diesen Missstand zu bekämpfen und auf ein
gemeinsames Vorgehen der EU zu drängen, ist Aufgabe der amtierenden
Bundesregierung.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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