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Allg. Zeitung Mainz: Standortbestimmung (Kommentar zu den Grünen in Hessen)

Geschrieben am 05-02-2008

Mainz (ots) - Nach der CDU wird mit den Grünen jetzt auch der
zweite hessische Wahlverlierer von einem heftigen Streit erschüttert:
Während die Christdemokraten über ihre Wahlkampfthemen diskutieren,
sorgt bei den Grünen der Umgang mit der Linken für Turbulenzen. Dass
Ex-Minister Trittin keine Skrupel im Umgang mit Ex-PDS-Mitgliedern
und früheren Kommunisten hat, verwundert nicht. Und ebenso
berechenbar war die Reaktion der grünen Realos: Koalitionen mit der
Linken dürfe es nicht geben. Darin sind sich die Politiker aller
Parteien zumindest nach außen hin einig. Doch wie lange hält dieser
Konsens? Bei den Grünen tritt offen zutage, was sich auch in anderen
Parteien nicht verhindern lässt: Wenn es um Regierungsbeteiligungen
geht, verschieben sich Grenzen. Und da die Grünen besonders von
Existenzängsten geplagt werden, ist hier die Suche nach Mehrheiten
ausgesprochen brisant. Doch wenn Trittin glaubt, er könne mit dem
Blick nach links seine Chancen für eine Spitzenkandidatur bei der
Bundestagswahl 2009 verbessern, liegt er falsch. Wollen Grüne und SPD
Wähler von den Linken zurückholen, helfen Koalitions-Debatten nicht
weiter. Die Auseinandersetzung muss bei der Ursache ansetzen, die die
Linke in westliche Landesparlamente befördert hat: Beim Gefühl vieler
Menschen, dass es ein Gerechtigkeitsdefizit im Land gibt. Die
Korrekturen von SPD-Chef Beck an der Agenda und die Rückbesinnung der
Kanzlerin auf die Mitte waren richtige Reaktionen. Bei den Grünen
steht eine solche Standortbestimmung noch aus. Sie muss Trittins Ziel
sein - und nicht die Anbiederung an die linken Populisten.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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