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Allg. Zeitung Mainz: Teufelszeug oder Rettung? (Kommentar zur Gentechnik)

Geschrieben am 25-01-2008

Mainz (ots) - Ist Gentechnik Teufelszeug, das Gesundheit und
Umwelt bedroht? Oder die letzte Rettung, um die wachsende
Weltbevölkerung auf Dauer zu ernähren. Beweisbar ist bis heute weder
die eine noch die andere These, denn Langzeitstudien fehlen. Tatsache
ist: Auch in der Natur verändern sich Gene immer wieder, sonst gäbe
es kein Züchtungen, keine Anpassung an Umweltbedingungen, vielleicht
gar kein Leben (mehr). Allerdings verlaufen solche Prozess anders als
im Labor. Und dass der Mensch bei Eingriffen in die Natur schon manch
falschen Weg einschlug, wissen wir auch. Fakt ist aber auch: In den
USA, China, Brasilien und anderen Ländern sind auf den Feldern
Gensoja oder -mais selbstverständlich und kein Diskussionsthema. In
Europa, speziell in Deutschland dagegen akzeptieren die meisten
Bürger Gentechnik zwar im Pharmabereich, lehnen sie jedoch auf
Feldern ab. Dem versucht das neue Gesetz mit der
Kennzeichnungsmöglichkeit genfreier Produkte Rechnung zu tragen. Soll
doch jeder selbst entscheiden, was er isst und und zu welchem Preis.
Allein: Viele Lebensmittel lassen sich schon heute kaum noch genfrei
herstellen, auch wenn der Aufdruck "ohne Gentechnik" das suggeriert.
Ein kleiner Rest menschlicher Manipulation bleibt - das muss der
Verbraucher wissen. Auch die Anbauregeln versuchen den Bedenken der
Gegner Rechnung zu tragen - was aber ebenso unmöglich ist. Wie weit
Sturm und Bienchen Pollen tragen, lässt sich vom Menschen eben nicht
definieren. Die Haftungsregelungen wiederum machen Landwirten eine
individuelle Entscheidung für oder gegen Genmais unmöglich. Wirklich
zufrieden macht das Gesetz daher niemanden. Schon gar nicht die
Wissenschaftler, die angesichts dieses Kurses nur neidvoll auf die
Forschungschancen ihrer Kollegen in Übersee schauen können.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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