(Registrieren)

WAZ: 700 Mio Euro verschenkt Hartz IV-Behörden in NRW haben Bundesgelder nicht abgerufen.

Geschrieben am 10-05-2006

Essen (ots) - Trotz einer Million Arbeitslosen hat NRW im
vergangenen Jahr und bisher für 2006 auf rund 750 Millionen Euro
Bundesgeld verzichtet. Die Summe wurde von den zuständigen Ämtern
nicht abgerufen. Grund sei die mangelhafte Leistungsfähigkeit der
neuen Hartz-IV- Betreuungsbehörden, so die Landesregierung und die
NRW- Landesarbeitsagentur. Mit dem Geld hätten zehntausende
Langzeitarbeitslose in Kursen weiterqualifiziert oder per
Lohnkostenzuschüsse in Betriebe eingegliedert werden können. Allein
2005 haben die neuen Hartz-IV-Behörden, die 44 Arbeitsgemeinschaften
zwischen Städten und Arbeitsagenturen sowie die 10 Optionskommunen,
die für NRW gedachten 1 Mrd Euro nur zu 40 Prozent ausgeschöpft - 600
Millionen Euro gingen an den Bund wieder zurück. Die betroffenen
Hartz-IV-Behörden rechtfertigen sich damit, dass es durch die
Neugründung ihrer Einrichtungen zu großen Reibungsverlusten gekommen
sei, dass die Pünktlichkeit der Auszahlungen im Vordergrund stand und
dass viele ihre Arbeit erst Mitte 2005 richtig aufnehmen konnten.
Doch selbst Thüringen hatte eine bessere Quote erreicht und 56
Prozent der Bundesmittel eingesetzt. Und in den ersten vier Monaten
2006 sieht es in NRW weiter schlecht aus: Erst 18 Prozent der
Bundesmittel wurden nach WAZ-Informationen abgerufen, ein Drittel
hätte es sein müssen - eine Lücke von 150 Millionen Euro. Die
Landesregierung ist über die Entwicklung erheblich verärgert. „Die
Arbeitsgemeinschaften müssen jetzt endlich handeln, sie haben keine
Entschuldigung mehr dafür, dass es auch 2006 nicht viel besser
aussieht als 2005”, sagte NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) der WAZ. „Wir dürfen nicht nur von Arbeitslosen fordern,
sondern nun muss auch der Aspekt des Förderns in der Realität
umgesetzt werden.” Auch Christiane Schönefeld, die Chefin der
Landesarbeitsagentur, schimpft in Richtung der rechtlich
selbstständigen Hartz-IV- Behörden: „Es muss nun endlich Dampf
gemacht werden.” Ein Zeichen für die mangelhafte Leistung der
Arbeitsgemeinschaften ist für Schönefeld auch die Statistik der
Erntehelfer. Während die Arbeitslosengeld-I-Empfänger betreuenden
Arbeitsagenturen von Schönefeld in diesem Frühjahr 210 Arbeitslose
ins Feld schickten, schafften die 54 Hartz-IV-Behörden nur gut
100.„Es muss nun endlich Dampf gemacht werden”

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Rückfragen bitte an:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Telefon: (0201) 804-0
Email: zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

11627

weitere Artikel:
  • Bleser/Mortler: Mehr Rechtssicherheit bei der Beschäftigung polnischer Saisonarbeitskräfte Berlin (ots) - Zu den Klarstellungen zu den notwendigen Bescheinigungen bei der Beschäftigung polnischer Saisonarbeitskräfte erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, und die Berichterstatterin, Marlene Mortler MdB: Die Bundesregierung hat mit Vertretern der polnischen Regierung eine Vereinbarung getroffen, die zu mehr Rechtssicherheit in der Frage einer Sozialversicherungspflicht polnischer Saisonarbeitskräfte führt. Auch wenn die mehr...

  • Armut verringern - Teilhabe fördern / Caritas lädt zu Jahresempfang in Suppenküche ein Berlin (ots) - Sperrfrist - Mittwoch - 10. Mai 2006 - 18:00 Uhr!! Rund 200 Vertreter aus Politik, Kirche und den Verbänden nehmen heute Abend am Jahresempfang des Deutschen Caritasverbandes in der Suppenküche des Franziskanerklosters in Pankow teil. Grußworte sprechen Vizekanzler und Bundesarbeitsminister Franz Müntefering, die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth und der Berliner Weihbischof Wolfgang Weider. Der Empfang steht unter der Überschrift "Armut verringern - Teilhabe fördern". "Armut bemisst sich mehr...

  • Neues Deutschland: zur Hartz IV-Optimierung Berlin (ots) - Jetzt wird es schlüpfrig. Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister plädiert für den institutionalisierten staatlichen Voyeurismus. Das Objekt seiner Begierde: Hartz IV-Empfänger, die sich als Singles ausgeben, aber in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben. Sie sollen demnächst nicht nur nach Auffassung von Karl-Josef Laumann für den weiteren Empfang des üppigen Vergnügungssalärs in Höhe von 345 Euro beweisen, dass sie den lieben langen Tag, den sie nicht auf Arbeit, sondern daheim sein dürfen, nicht etwa als Liebespaar mehr...

  • Märkische Oderzeitung: zum Ärztestreik Frankfurt/Oder (ots) - Von den Patienten wird kaum noch gesprochen; täglich werden Krebs- und Herzkranke wegen der Streiks wieder nach Hause geschickt. Dieses unwürdige Spiel zwischen Arbeitgebern und Ärztevertretung, bei dem die Verzögerungstaktik offenkundig ist, sollte beendet werden. Denn langsam verebbt auch die Sympathie der Bürger für berechtigte Forderungen der Uniklinik-Ärzte, und die Mediziner könnten schnell zum Buhmann werden. Der allzu forsche Stil von Ärzteführer Frank Ulrich Montgomery, der seine ersten Tarifverhandlungen mehr...

  • Südwest Presse: SÜDWEST PRESSE ULM, Kommentar zum Gleichbehandlungsgesetzt Ulm (ots) - Weniger Bürokratie hat sich die große Koalition auf die Fahnen geschrieben. EU-Gesetzesvorgaben sollten nur "eins zu eins" umgesetzt werden, also ohne Draufsatteln, hieß es. Doch schon beim Gleichbehandlungsgesetz bricht sie ihr Versprechen. Es zählt nicht die Prinzipientreue, sondern der Kuhhandel: CSU-Chef Stoiber stimmt allem zu, Hauptsache, seine Landwirte bekommen eine höhere Vorsteuerpauschale. Die hat zwar mit dem hehren Ziel der Antidiskriminierung überhaupt nichts zu tun. Aber so albern läuft Politik auch weiterhin. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht