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Köhler fordert besseren Bildungszugang für Arme

Geschrieben am 23-01-2008

Hamburg (ots) - Nach Ansicht von Bundespräsident Horst Köhler
sollten Studiengebühren nur erhoben werden, wenn gleichzeitig ein
"wirksames Stipendiensystem" für arme Studenten eingeführt wird.
"Armut oder soziale Herkunft dürfen nirgendwo den Zugang zu Bildung
versperren. Deshalb sollten Studiengebühren nur in Betracht kommen,
wenn es gleichzeitig ein wirksames Stipendiensystem gibt", sagt
Köhler dem ZEITmagazin LEBEN. "Mich bedrückt es, dass auch das
Bildungssystem in Deutschland es jungen Menschen aus ärmeren
Schichten schwer macht, aufzusteigen. Ich selber komme aus einer
armen Familie, durch Zufall bekam ich die Chance, eine höhere Schule
zu besuchen. Ich weiß also, was das bedeutet", sagt Köhler.

Als Flüchtlingsjunge in den fünfziger Jahren habe er einem
engagierten Grundschullehrer viel zu verdanken: "Es gab einen Lehrer
in der Grundschule, der sich dachte: Dieser Bub hat Potenzial. Er
sprach mit mir, als ich einmal nachsitzen musste, weil ich mich im
Unterricht danebenbenommen hatte. Der Lehrer sagte: Du kannst weiter
stören, oder du kannst richtig lernen und deine Fähigkeiten
entfalten. Als wir von einem Flüchtlingslager ins nächste zogen,
schrieb er sogar an die dortige Schulverwaltung, sie sollten meinen
Eltern sagen, dass ihr Bub aufs Gymnasium geschickt werden sollte -
meine Eltern kannten sich ja nicht aus mit dem Schulsystem in
Westdeutschland. Dieser Lehrer gab meinem Leben eine entscheidende
Weichenstellung, und deswegen konnte ich es bis zum Präsidenten
bringen."

Köhler wurde mit sieben Geschwistern in eine Bauernfamilie
hineingeboren. Seine Eltern waren während des Zweiten Weltkriegs aus
Bessarabien, heute Rumänien, in das besetzte Polen umgesiedelt
worden. Später floh seine Familie, Köhler wuchs in Flüchtlingslagern
auf. "Als meine Eltern mit uns Kindern nach West-Berlin kamen, hatten
wir nichts. Der Schleuser, der uns vom Osten in den Westen brachte,
nahm unser letztes Geld."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 5 vom 24. Januar 2008
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


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