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Westdeutsche Zeitung: Vorwahlen in den USA = von Peter de Thier

Geschrieben am 02-01-2008

Düsseldorf (ots) - Vor wenigen Monaten hätte niemand geglaubt,
dass heute von dem vielleicht offensten Rennen in der Geschichte der
amerikanischen Präsidentschaftswahlen die Rede ist. Es galt als
sicher, dass sich bei den Demokraten Hillary Clinton dank ihrer
Erfahrung souverän durchsetzen und als klare Gesamtfavoritin den
Kampf mit einem republikanischen Kandidaten aufnehmen würde.
Aussichtsreichster Anwärter unter den Republikanern war im Herbst
noch Rudy Giuliani, der nach den Terroranschlägen vom 11. September
2001 als Bürgermeister von New York um seine Person einen
Heldenmythos aufbaute, der ihn ins höchste politische Amt
katapultieren sollte.
Doch binnen kurzer Zeit hat sich das Blatt dramatisch gewendet.
Hillary wird nach acht Jahren als Präsidentengattin und sechs Jahren
im US-Senat zu Recht die meiste fachliche Kompetenz bescheinigt. Doch
sollte sie am 4. November als erste durchs Ziel kommen, dann hätten
seit 1988 bis mindestens 2012 zwei Familien, nämlich die Bushs und
Clintons, die Macht in Washington ununterbrochen unter sich
ausgemacht. Hillary wäre zwar die erste Frau im Präsidentenamt,
gleichwohl stellt sie Kontinuität dar. Dabei sehnen sich Amerikas
Wähler vielmehr nach einem Wechsel an der Regierungsspitze.
Für die Wachablösung könnte der relative politische Neuling Barack
Obama sorgen. Ebenso sensationell wie der erste afro-amerikanische
Präsident wäre die Wahl des ersten Mormonen, nämlich Mitt Romney,
oder des erzkonservativen früheren Gouverneurs von Arkansas, Mike
Huckabee.
Das größte Versäumnis der Demokraten war es bisher, dass sie aus dem
freien Fall der Republikaner in den Wählerumfragen, der hauptsächlich
durch den Irakkrieg ausgelöst wurde, kein Kapital schlagen konnten.
Die Abstimmung in Iowa wird den Siegern zwar frischen Schwung geben,
muss aber keineswegs einen Trend darstellen. Schließlich landete Bill
Clinton 1992 in Iowa hoffnungslos abgeschlagen auf dem vierten Platz,
feierte aber ein Dreivierteljahr später einen souveränen Durchmarsch
gegen George Bush senior. Bereits nächsten Dienstag in New Hampshire,
wo die Wähler liberaler sind als im konservativen Iowa, werden die
Karten wieder neu gemischt.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrihten@westdeutsche-zeitung.de


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