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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zu Angela Merkel und Matthias Platzeck: Ost-Politik

Geschrieben am 05-05-2006

Cottbus (ots) - Die eine sammelt wieder Punkte auf der großen
Bühne. Der zweite Auftritt der Bundeskanzlerin in Washington hat
erneut deutlich werden lassen, dass diese Frau über Fähigkeiten
verfügt, die sie abheben aus der üblichen Politikerschar.
Der andere rappelt sich etwas mühsam wieder auf, nachdem er sich
zunächst verabschieden musste als großer Hoffnungsträger der SPD.
Aber mit jedem weiteren Tag wird deutlich, welch ein Fehler es wäre,
Matthias Platzeck abzuschreiben. Beide, die ja auch eine Zeit lang
gemeinsam agierten, haben bekanntermaßen ein vergleichbares Leben vor
der politischen Karriere. Und diese Bundesrepublik fängt langsam an
zu begreifen, dass in diesem besonderen Leben ein ganz besonderer
Reiz, auch eine ganz besondere Chance steckt.
Merkel wie Platzeck unterscheiden sich in vielem fundamental von den
Menschen ihrer Generation, die groß wurden in der Erwartung
politischer Karrieren. Das Interesse, die Lust an der Politik war für
die beiden in der DDR eine Gefahrenquelle. Für die Altersgenossen im
Westen, wie übrigens teilweise auch im Osten, dagegen war es sehr
schnell eine Möglichkeit, Neigung und Erwerbstrieb miteinander zu
verbinden. Welche Gefahren daraus drohen, erschließt sich zunächst so
einfach nicht. Aber die schwer zu definierende, dennoch überall
anzutreffende Politikmüdigkeit hatte und hat ja auch etwas zu tun mit
solchen Karrieren.
Wer allerdings dreißig, vierzig Jahre damit aufgewachsen ist, dass
der gesunde Menschenverstand gegen die offizelle Lüge mobilisert
werden muss, der hat ganz offenkundig einen gewissen Vorsprung bei
seiner Umwelt. Man traut ihr oder ihm wenigstens noch Reste dieses
unverbogenen Denkens zu und wird tatsächlich auch bei Merkel wie
Platzeck darin bestätigt.
Nun stehen die Geschichten dieser beiden Spitzenpolitiker nicht für
sich allein. Sie stehen bei Merkel mit dem vorläufigen Happy-End wie
bei Platzeck mit dem vorläufigen Rückzieher auch exemplarisch für all
das, was dieser Generation im Osten an Chancen wie an Risiken winkt
und droht. Sie zeigen, dass das Besondere nicht der scheinbare
Neuanfang ist, den es tatsächlich so gar nicht geben konnte. Die bis
1990 gemachten Erfahrungen zählen in diesem Fall sogar vielfach. Sie
sind tatsächlich das Erfolgsgeheimnis der mächtigsten Frau des Landes
und sie prägen nicht weniger den Politiker, der ihr einzig ernst zu
nehmender Rivale sein kann. Sie sind darüber hinaus ein unverhofftes
Geschenk der Geschichte für das ganze Land.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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