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Der Tagesspiegel: CDU-Politiker warnt vor Heroin auf Rezept - und wirft der SPD Versäumnisse bei "wirklichen Problemdrogen" vor

Geschrieben am 03-05-2006

Berlin (ots) - Die Pläne der SPD, Schwerstabhängigen Heroin auf
Rezept anzubieten, stoßen in der Union auf heftigen Widerstand. Der
Fraktionsobmann im Gesundheitsausschuss, Jens Spahn (CDU), sagte dem
Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe), die Ergebnisse des
jetzt abgeschlossenen Modellversuch rechtfertigten es "keinesfalls,
dass man nun eine harte illegale Droge ein Stück weit legalisiert und
enttabuisiert". Außerdem stehe der hohe finanzielle Aufwand in
keinem Verhältnis zur Zahl der Betroffenen. Anders als Rot-Grün
müsse sich die große Koalition stärker um aktuelle Suchtprobleme
kümmern. Im Kampf gegen "wirkliche Problemdrogen" wie Cannabis oder
Kokain aber herrsche bislang weitgehend Fehlanzeige.

Den jetzt abgeschlossenen Modellversuch zur Heroinabgabe in sieben
Kommunen nannte Spahn "das teuerste Suchtforschungsprojekt in der
Geschichte der Bundesrepublik". Für rund 1000 Abhängige habe man fast
so viel Geld ausgegeben wie für die gesamte Drogenprävention.
Natürlich freuten sich betroffene Städte, wenn sie Heroinabhängige
von der Straße bekämen. "Es ist aber nicht die Aufgabe der
gesetzlichen Krankenversicherung, die Kriminalitätsbekämpfung der
Kommunen zu übernehmen." Außerdem zeige die Erfahrung, "dass die
Länder und Kommunen, die jetzt so laut schreien, bei psychosozialer
Begleitung und Entzugsmaßnahmen, die sie selber finanzieren müssen,
sehr sparsam sind". Das zu erwartende Ergebnis, laut Spahn:
"Abhängige, die lebenslang Heroin auf Rezept erhalten."

Aus unionsregierten Bundesländern hingegen kommt Zustimmung. Die
Ergebnisse des Modellversuchs belegten eindeutig, dass man mit
kontrollierter Heroinabgabe einem Kreis Schwerstabhängiger helfen
könne, den man sonst nicht erreiche, sagte Marion Deiß, die
Sprecherin des Stuttgarter Sozialministeriums, dem "Tagesspiegel".
Insofern könne sich Ministerin Monika Stolz (CDU) durchaus
vorstellen, "dass man den Bereich Suchthilfe um diesen Baustein
erweitert". Allerdings wolle die Unionsfraktion zu diesem Thema noch
ein Expertenhearing abwarten. Eine Entscheidung falle frühestens
2007.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030/26009-389

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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