| | | Geschrieben am 08-11-2007 Der Tagesspiegel: FDP für Enquete-Kommission zum Thema Antisemitismus
 | 
 
 Berlin (ots) - Die FDP-Bundestagsfraktion hat angesichts der
 unverändert hohen Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland die
 Bildung einer Enquête-Kommission "Antisemitismus in Deutschland"
 vorgeschlagen. Mit einem solchen Gremium, in dem Vertreter aller
 Fraktionen und Wissenschaftlern sitzen, sei eine "höhere
 Sensibilisierung in Staat und Gesellschaft zu erreichen", sagte
 Markus Löning, europapolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und
 Landeschef der Partei in Berlin, dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe).
 Die Chancen stehen nach dem Bericht der in Berlin erscheinenden
 Zeitung offenbar nicht schlecht: In der SPD wird Zustimmung
 signalisiert.
 
 Der Vorschlag der FDP-Parlamentarier ist auch die Antwort auf eine
 Bitte, die der prominente jüdische Historiker Arno Lustiger an alle
 Abgeordneten des Bundestages gerichtet hat. Lustiger, der mehrere KZ
 überlebte, fordert einen jährlichen "Bericht der Bundesregierung zur
 Antisemitismusbekämpfung". Der Bericht sollte "über die Verbreitung
 antisemitischer Strömungen in allen Gesellschaftsteilen und
 -institutionen einschließlich der Medien Auskunft geben sowie
 darlegen, welche Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden", schrieb der
 Holocaust-Überlebende im September den Mitgliedern des Parlaments.
 
 In einem Brief an Lustiger betont Löning, die öffentlichen
 Anhörungen einer Kommission böten die Chance "zu einer vielfältigen
 Beteiligung betroffener Bevölkerungskreise und damit zu einer
 komplexeren Erfassung des Antisemitismus in Deutschland". Bei einem
 Regierungsbericht bestünde die Gefahr, es würden nur "Daten der
 Kriminalitätsstatistik reproduziert". Lustigers Antwort steht aus.
 In den anderen Fraktionen sind die Kommentare positiv bis abwartend.
 Gert Weisskirchen, außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und
 persönlicher Beauftragter des OSZE-Vorsitzenden zur Bekämpfung des
 Antisemitismus, sieht den "großen Vorzug, dass man wissenschaftlichen
 Sachverstand an sich zieht und sich nicht in kleinlichen
 Auseinandersetzungen verliert". Es sei zudem denkbar, dass eine
 Kommission den von Lustiger geforderten Regierungsbericht empfiehlt.
 
 Skeptisch äußert sich Siegfried Kauder (CDU), der den
 BND-Untersuchungsausschuss leitet und mahnt, auch eine
 Enquête-Kommission "ist ein Riesenaufwand, das muss man sich genau
 überlegen". Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) lehnte den
 Vorschlag der FDP-Kollegen nicht ab, favorisiert aber eine
 "unabhängige Beobachtungsstelle gegen Rechtsextremismus, Rassismus
 und Antisemitismus". Jerzy Montag, rechtspolitischer Sprecher der
 Grünen-Fraktion, hat, wie er dem "Tagesspiegel" sagte, "ein offenes
 Ohr" für eine Enquête-Kommission, möchte jedoch erst alle Ideen zur
 besseren Bekämpfung des Antisemitismus sammeln. Aber der Bundestag
 solle sich bald für ein Projekt entscheiden, "denn wir müssen uns
 viel intensiver um den Antisemitismus kümmern".
 
 Rückfragen: Politikredaktion, Telefon 030/26009-295
 
 Originaltext:         Der Tagesspiegel
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
 
 Pressekontakt:
 Der Tagesspiegel
 Chef vom Dienst
 Thomas Wurster
 Telefon: 030-260 09-308
 Fax: 030-260 09-622
 cvd@tagesspiegel.de
 
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 103151
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Der Tagesspiegel: 58er-Regelung: CDU wehrt sich gegen Ausnahmen für Härtefälle    Berlin (ots) - Berlin - Im Streit um die Ende 2007 auslaufende  "58er-Regelung" für ältere Arbeitslose und deren drohende  Zwangsverrentung wehrt sich die Union weiter gegen  Ausnahmeregelungen. Entsprechende Vorschläge aus dem SPD geführten  Arbeitsministerium seien "schlechter als die bisherige Rechtslage",  sagte der CDU-Arbeitsmarktexperte Ralf Brauksiepe dem Berliner  "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe) . Man könne nicht, um Einzelfällen  gerecht zu werden, "per Gesetz anderswo wieder Ungerechtigkeiten  schaffen". Bei den Betroffenen handle mehr...
 
WAZ: GDL-Chef Schell mahnt Bevölkerung und Wirtschaft: "Es muss niemand verhungern"    Essen (ots) - Der Chef der Lokführer-Gewerkschaft GDL, Manfred  Schell, ermahnt die deutsche Wirtschaft und die Bevölkerung, trotz  des Streiks den Blick für die Realität nicht zu verlieren. "Die  Industrie wird nicht gleich zu Grunde gehen. Außerdem muss auch  niemand verhungern, weil keine Waren mehr ankommen", sagte Schell im  Zusammenhang mit dem Streik im Güterverkehr der in Essen  erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ),  Freitagausgabe. Auch der GDL-Bezirksvorsitzende in NRW, Frank  Schmidt, forderte die Wirtschaft auf, mehr...
 
Stuttgarter Nachrichten: Schauspieler Peter Sodann: "Experiment DDR geht irgendwann von vorn los"    Stuttgart (ots) - Der Schauspieler und Regisseur Peter Sodann  erwartet eine Neuauflage des DDR-Experiments von Gerechtigkeit und  Sozialismus. Anlässlich des 18. Jahrestages des Mauerfalls sagte der  sächsische "Tatort"-Star den Stuttgarter Nachrichten (Freitag): "Ich  glaube fest daran, dass das Experiment, das wir in der DDR erlebt  haben, irgendwann noch einmal von vorn losgeht." Der  Gerechtigkeitssinn sei auch im Westen unterbrochen: "Der gegenwärtige Kapitalismus habe sich aus seiner sozialen Gerechtigkeit gelöst. Die  Menschen brauchen mehr...
 
Moratorium Gorleben beenden    Berlin (ots) - Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erneut  geforderte alternative Endlagerstandortsuche ist unnötig und mit  nichts zu rechtfertigen. Mit dem Salzstock Gorleben verfügt  Deutschland nach allen bisher gewonnen Erkenntnissen über einen  geeigneten Endlagerstandort für hochradioaktive Abfälle. So hat  zuletzt auch das ihm unterstehende Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im November 2005 die Eignung von Steinsalz als Endlager-Wirtsgestein  bestätigt. "Die Bundesregierung sollte endlich das Moratorium in  Gorleben beenden mehr...
 
Der Tagesspiegel: FDP-Abgeordnete für Enquete-Kommission zum Thema Antisemitismus    Berlin (ots) - Eine Gruppe von FDP-Bundestagsabgeordneten (nicht:  die FDP-Bundestagsfraktion) hat angesichts der unverändert hohen Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland die Bildung einer  Enquête-Kommission "Antisemitismus in Deutschland" vorgeschlagen. Mit einem solchen Gremium, in dem Vertreter aller Fraktionen und  Wissenschaftlern sitzen, sei eine "höhere Sensibilisierung in Staat  und Gesellschaft zu erreichen", sagte Markus Löning,  europapolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und Landeschef der Partei in Berlin, dem "Tagesspiegel" mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |