(Registrieren)

Linke beklagen "obszöne Geldparty" der Milliardäre

Geschrieben am 08-10-2020

Osnabrück (ots) - Linke beklagen "obszöne Geldparty" der Milliardäre

Bartsch fordert Vermögensabgabe für Superreiche und mehr Steuern auf "hohe Einkommen", sich selbst schließt er dabei ein

Osnabrück. Angesichts des wachsenden Reichtums der Superreichen drängt die Linksfraktion im Bundestag auf Konsequenzen. "Wir brauchen eine einmalige Vermögensabgabe und eine große Steuerreform", so Fraktionschef Dietmar Bartsch gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Bartsch beklagte, Millionen von Bürgern müssten in der Corona-Krise teils heftige Einschnitte hinnehmen. "Die Superreichen feiern dagegen eine Geldparty. Fast 100 Milliarden mehr für Milliardäre in Deutschland seit 2019. Das ist obszön, die Politik muss handeln."

Hintergrund: Das Gesamtvermögen der mehr als 2000 Dollar-Milliardäre weltweit ist bis Ende Juli auch dank der Erholung an den Aktienmärkten auf den Rekordwert von rund 10,2 Billionen Dollar (8,7 Billionen Euro) gestiegen. Das geht aus Berechnungen der Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Großbank UBS hervor. In Deutschland stieg das Nettovermögen der Ultrareichen nach einem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie bis Ende Juli auf 594,9 Milliarden Dollar. Bei der letzten Untersuchung (Stichtag März 2019) waren es 500,9 Milliarden Dollar. Der Club der Superreichen wuchs seitdem von 114 auf 119 Mitglieder.

Bartsch forderte zudem "angemessene Steuern auf hohe Einkommen" - und schloss sich selbst dabei ein. Mit Blick auf Finanzminister Olaf Scholz, der eine Debatte um sein Einkommen ausgelöst hatte, sagte der Linken-Politiker der NOZ: "Olaf Scholz verdient zweifellos sehr gut, aber entscheidend ist, er zahlt zu wenig Steuern. Wie Frau Merkel oder ich und alle Besserverdienenden in diesem Land. Wir brauchen angemessene Steuern auf hohe Einkommen." Bartsch sprach sich zudem dafür aus, dass Politiker in die gesetzliche Renten- und Pflegekasse einzahlen.

Scholz hatte am Sonntagabend in einem Interview gesagt: "Ich verdiene ganz gut, als reich würde ich mich nicht empfinden." Zahlreiche Internet-Nutzer sahen dies anders. Scholz, der - ohne Zuschläge - mehr als 15.000 Euro im Monat verdient, sei durchaus als reich zu bezeichnen, hieß es in Kommentaren. Der SPD-Politiker twitterte daraufhin: "Als Vizekanzler gehöre ich zu den Sehr-gut-Verdienern in unserem Land - jede/r kann nachlesen, wie gut." Zudem schrieb er, "dass wir höhere Sätze für Sehr-gut-Verdiener wollen. Also auch für mich. Weil es gerecht ist. Dafür stehe ich als Kanzlerkandidat".

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4728005
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

751446

weitere Artikel:
  • Technik plus Pädagogik: Wie digitale Optimalschulen erfolgreich digitale Kompetenzen bei allen Schülerinnen und Schülern fördern Berlin (ots) - - Eine neue Studie der Vodafone Stiftung Deutschland untersucht anhand der ICILS-2018-Studie nicht-gymnasiale Schulen in Deutschland, an denen Schülerinnen und Schüler über ein überdurchschnittlich hohes Niveau an Digitalkompetenzen verfügen - Diese sogenannten digitalen Optimalschulen sind besonders chancengerecht und gleichen Leistungsunterschiede aufgrund von Geschlecht, Migrationshintergrund und sozialer Lage der Schülerinnen und Schüler aus - An digitalen Optimalschulen gehen eine pädagogisch mehr...

  • Rigaer94: Neue Vorwürfe gegen Baustadtrat Florian Schmidt / Verwaltungsrechtler hält Handeln für rechtswidrig Berlin (ots) - Der Verwaltungsrechts-Experte Professor Ulrich Battis hält das Verwaltungshandeln des Baustadtrates von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt (Bündnis 90 / Grüne) rund um das teilbesetzte Haus Rigaer Straße 94 für "rechtswidrig." Das ARD-Magazin Kontraste und rbb24 Recherche hatten dem Verwaltungsjuristen von der Berliner Humboldt-Universität sämtliche Bauamts-Akten über die Vorgänge zur Begutachtung vorgelegt. Hintergrund sind Weisungen von Baustadtrat Schmidt an seine eigenen Beamten, nicht wegen Baumängeln in dem Haus tätig mehr...

  • Dött: Wichtiges Signal für internationalen Schutz der Biodiversität Berlin (ots) - Unterschutzstellung des antarktischen Weddellmeeres findet breite Mehrheit Am heutigen Donnerstag steht der Antrag zur Unterschutzstellung des antarktischen Weddellmeeres im Parlament zur Abstimmung. Dazu erklärt die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Marie-Luise Dött: "Es ist außerordentlich erfreulich, dass sich eine breite Mehrheit im Deutschen Bundestag gefunden hat, die die Unterschutzstellung des einzigartigen Ökosystems des antarktischen Weddellmeeres unterstützt. Mit einer Schutzgebietsoberfläche mehr...

  • Stegemann/Färber: Das Geld muss wieder bei den Landwirten ankommen Berlin (ots) - Auch 2021 werden sechs Prozent der EU-Direktzahlungen für die ländliche Entwicklung bereitgestellt Am heutigen Donnerstag steht das Dritte Gesetz zur Änderung des Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes im Bundestag zur Abstimmung. Damit sollen, wie bereits für 2020, auch im Jahr 2021 sechs Prozent der EU-Direktzahlungen, die die Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland erhalten, umgeschichtet werden und als zusätzliche Mittel für die Förderung der ländlichen Entwicklung zur Verfügung stehen. Dazu erklären der agrarpolitische mehr...

  • Münchener Verein fordert rasches Umdenken in der Pflegefinanzierung München (ots) - Die Münchener Verein Versicherungsgruppe setzt sich für eine Stärkung kapitalgedeckter Pflegezusatzversicherungen ein und lehnt Finanzierungsmodelle ausschließlich aus Steuermitteln ab. Um die Pflege in Deutschland langfristig zu sichern, befürwortet der Münchener Vorsorge- und Pflegespezialist ein Ausweiten der privaten Pflegevorsorge. Dr. Rainer Reitzler, CEO der Münchener Verein Versicherungsgruppe, lehnt die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgestellte Neuordnung der Pflegefinanzierung ab: "Spahn will nur den Eigenanteil mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht