(Registrieren)

Winkelmeier-Becker/Ullrich: Pakt für den Rechtsstaat wird konsequent umgesetzt

Geschrieben am 14-11-2019

Berlin (ots) - Entlastung des Bundesgerichtshofs und Spezialisierung der
Zivilgerichte steigert die Qualität der Rechtsprechung

Am heutigen Donnerstag verabschiedet der Deutsche Bundestag das Gesetz zur
Regelung der Wertgrenze für die Nichtzulassungsbeschwerde in Zivilsachen, zum
Ausbau der Spezialisierung bei den Gerichten sowie zur Änderung weiterer
zivilprozessrechtlicher Vorschriften. Dazu erklären die rechts- und
verbraucherpolitische Sprecherin Elisabeth Winkelmeier-Becker und der zuständige
Berichterstatter Volker Ullrich:

Elisabeth Winkelmeier-Becker: "Die Entfristung der Wertgrenze für
Nichtzulassungsbeschwerden in Zivilsachen führt dazu, dass der Zugang zum
Bundesgerichtshof weiterhin sachgerecht gewährleistet wird. Vor einer Revision
durch den Bundesgerichtshof haben sich bereits zwei Instanzen mit der Sache
beschäftigt. Es ist angemessen, die Revision von der grundsätzlichen Bedeutung
der Sache oder einer Wertgrenze abhängig zu machen. Würde die Wertgrenze
entfallen, würden am Bundesgerichtshof dauerhaft 120 zusätzliche Richterstellen
benötigt werden. Außerdem setzt das Gesetz in sehr guter Weise an vielen
weiteren Stellschrauben des Zivilprozesses an. Der Ausbau der Spezialisierung
der Land- und Oberlandesgerichte wird die Qualität der Rechtsprechung an diesen
Gerichten erhöhen. Richter brauchen vielfach neben Kenntnissen des Prozessrechts
und des materiellen Rechts ein weitgehendes Verständnis für die zu beurteilenden
Sachverhalte sowie für die damit verbundenen fachlichen Fragen. Mit einem
besseren und effizienteren Zivilverfahren im Sinne der Bürger löst die Koalition
einen weiteren Teil des Paktes für den Rechtsstaat ein. Dies ist ein wichtiges
Anliegen der Union."

Volker Ullrich: "Wir schreiben die Wertgrenze dauerhaft fest. Die
Funktionstüchtigkeit des Bundesgerichtshofs bleibt erhalten. Bereits seit dem
Jahr 2002 besteht eine fortlaufende Befristung der Wertgrenze. Andernfalls würde
ein Wegfall der Wertgrenze eine Überlastung des Bundesgerichtshofs bis zur
Arbeitsunfähigkeit bedeuten. Die Anhörung von Sachverständigen im Ausschuss für
Recht und Verbraucherschutz ergab, dass es keine Alternative zur Wertgrenze
gibt. Damit garantieren wir einen effektiven Rechtsstaat. Der Zugang zum Recht
wird auch nicht rechtsstaatswidrig beschränkt. Aufgabe des Bundesgerichtshofs
ist die Klärung von Rechtsfragen mit grundsätzlicher Bedeutung. So können auch
Streitigkeiten um die Bankgebühr von 19,50 Euro, den Handyvertrag oder den
Stromtarif vom Bundesgerichtshof geklärt werden. Für die anderen Fälle steht mit
den Amts-, Land- und Oberlandesgerichten in den Bundesländern eine effektive
Justiz zur Verfügung."

Hintergrund

Die Nichtzulassungsbeschwerde ist ein Rechtsbehelf gegen die Nichtzulassung der
Revision. In Zivilsachen ist der Zugang zum Bundesgerichtshof durch die
Zulassung der Revision durch das Berufungsgericht möglich. Als
Zulassungsvoraussetzung zählt § 543 Absatz 2 BGB die grundsätzliche Bedeutung
der Rechtssache, die Notwendigkeit der Fortbildung des Rechts oder die
Gewährleistung einer einheitlichen Rechtsprechung auf. Das erfolgt völlig
unabhängig vom Streitwert. Wird die Revision nicht zugelassen, so kann
gleichwohl eine Nichtzulassungsbeschwerde erhoben werden. Der Bundesgerichtshof
prüft anschließend, ob das Berufungsgericht die Voraussetzungen der Zulassung
verkannt hat. In diesen Fällen hat der Streitwert eine Relevanz, da die
Nichtzulassungsbeschwerde an die Bedingung einer Beschwer von über 20.000 Euro
anknüpft. Ferner wird der Katalog der obligatorischen Spezialspruchkörper an
Land- und Oberlandesgerichten erweitert. Die Änderung weiterer
zivilprozessrechtlicher Vorschriften soll die Effizienz des Zivilprozesses
steigern.



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

710478

weitere Artikel:
  • Forschungsbericht zu Klimawandel und Gesundheit Ärzte fordern Sofortmaßnahmen von Bund und Ländern Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung von The Lancet Countdown: Tracking Progress on Health and Climate Change / Bundesärztekammer / Charité - Universitätsmedizin Berlin / Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt / Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung / Hertie School Berlin, 14.11.2019 - Bis zum Ende dieses Jahrhunderts sind jährlich bis zu fünf zusätzliche Hitzewellen in Norddeutschland und bis zu 30 in Süddeutschland zu erwarten, wenn wir mit dem Ausstoß von Treibhausgasen so mehr...

  • BUND: Länder müssen Klima-Versagen der Bundesregierung korrigieren Berlin (ots) - Anlässlich der Umweltministerkonferenz (UMK) erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Jetzt müssen die Bundesländer Farbe bekennen. Die zaudernde Bundesregierung hat es versäumt, wirksamen Klima- und Umweltschutz auf den Weg zu bringen. Es ist nun an den Umweltministerinnen und Umweltministern der Länder entschieden nachzubessern. Das gilt vor allem für das Klimapaket der Bundesregierung, das seinem namentlichen Anspruch in keiner Weise gerecht wird. Die Bundesländer mehr...

  • Umweltverbände fordern Offensive für Gewässerschutz Berlin (ots) - "Gewässerschutz jetzt umsetzen" - das fordern fünf Umweltverbände anlässlich der Umweltministerkonferenz in Hamburg vom Bund und den Ländern. In ihrer gemeinsamen Erklärung verlangen sie eine konsequente Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in Deutschland. Außerdem müsse sich die Bundesregierung auf EU-Ebene schützend vor die WRRL stellen und ein Aufweichen von Gewässerschutzzielen verhindern. Bei verschmutzten Gewässern und Trinkwassermangel ist schnell die Rede von Ländern in Afrika, Asien oder Lateinamerika. mehr...

  • Nüßlein: Klima schützen - ökologische, soziale und ökonomische Folgen beachten Berlin (ots) - Bundestag beschließt Rechtsrahmen für Klimaschutz Der Deutsche Bundestag berät morgen in 2. und 3. Lesung über die gesetzlichen Regelungen zum Klimaschutz, auf die sich CDU, CSU und SPD mit dem "Klimapaket" im September geeinigt haben. Zum Bundes-Klimaschutzgesetz und dem Brennstoffemissionshandelsgesetz erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Georg Nüßlein: "Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz und dem Brennstoffemissionshandelsgesetz beschließt der Deutsche Bundestag einen mehr...

  • Masernschutzgesetz erleichtert HIV-Tests Berlin (ots) - Deutsche Aidshilfe begrüßt die neue Möglichkeit zu HIV-Schnelltests ohne ärztliche Aufsicht. Das Gesetz kann den neuen Trend zu früheren Diagnosen verstärken - und damit Aidserkrankungen verhindern Schnelltests auf HIV, Hepatitis C und Syphilis können in Beratungsstellen künftig auch ohne ärztliche Aufsicht durchgeführt werden. So sieht es das Masernschutzgesetz vor, das heute im Bundestag beschlossen worden ist. "Diese Erleichterung von HIV-Tests ist ein sehr wichtiger Schritt, um frühe HIV-Diagnosen zu fördern und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht