(Registrieren)

Verspäteter Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes leistet keinen Beitrag für den Klimaschutz

Geschrieben am 29-05-2019

Berlin (ots) - Bundesregierung ignoriert Auftrag der Bevölkerung
für mehr Klimaschutz bei den Europawahlen - Entwurf des
Gebäudeenergiegesetzes ist nicht kompatibel mit Klimaschutzzielen von
Paris - Vorschlag muss grundlegend überarbeitet werden -
KfW-Effizienzhaus 40 muss als Neubaustandard festgesetzt und
Ölheizungen verboten werden

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den heute
veröffentlichten Referentenentwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
als völlig unzureichend für das Erreichen der Klimaschutzziele.
Bereits vor mehr als zwei Jahren wurde das neue Gesetz für Januar
2018 angekündigt, dann aber in der vergangenen Legislatur beerdigt.
Seit über sechs Monaten wird ein neuer Vorschlag für das GEG zwischen
den Ressorts Wirtschaft, Bau und Umwelt hin und her gereicht. Dieser
Entwurf, der nicht im Entferntesten die Klimaschutzanforderungen im
Gebäudebereich adressiert, wurde heute, 29. Mai 2019, ohne finalen
Konsens zwischen den Ressorts zur Konsultation der Bundesländer und
Verbände versendet. Anmerkungen des Bundesumweltministeriums sind
nicht enthalten.

Dazu Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der
DUH: "Die Große Koalition verfehlt ihren Regierungsauftrag. Dieser
lautet: die Klimaziele einzuhalten und zwar nicht erst 2050, sondern
schon 2020. Dafür brauchen wir ambitionierte energetische
Anforderungen für Gebäude. Diese sind im vorliegenden Entwurf des GEG
nicht enthalten. Wir fordern daher, den aktuellen Entwurf des GEG
zurückzuziehen und deutlich nachzubessern. Neubauten von heute müssen
mit dem Klimaziel 2050 kompatibel sein, daher muss für Neubauten der
KfW-Effizienzhaus 40 Standard festgeschrieben werden."

Darüber hinaus fordert die DUH, dass auch die zahlreichen
Ausnahmen für Bestandsgebäude, zum Beispiel beim Kesseltausch,
reduziert werden. Der Einbau neuer Ölheizungen sollte ab 2020
verboten und am tatsächlichen Energiebedarf orientierte
Energieausweise für alle Gebäude verpflichtend ausgestellt werden.
Nur so kann das GEG die längst überfälligen Weichen für mehr
Klimaschutz im Gebäudesektor stellen.

"Die Ergebnisse der Wahlen zum Europaparlament haben deutlich
gezeigt, dass die Bevölkerung mehr Klimaschutz will. Diesen Auftrag
sollte die Bundesregierung ernst nehmen und endlich auch im
Gebäudebereich handeln. Ein Neubau von heute wird bis 2050 nicht noch
einmal umfassend energetisch modernisiert, das wäre ökonomischer
Irrsinn. Gebäude, die heute gebaut werden, müssen daher zwingend
kompatibel mit den Klimazielen errichtet werden. Nur so bleibt auch
das Wohnen langfristig bezahlbar", so Metz weiter.

35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der
Treibhausgasemissionen fallen im Gebäudebereich an. Bis 2030 müssen
die CO2-Emissionen im Gebäudesektor gemäß Klimaschutzplan 2050 der
Bundesregierung von 119 Millionen Tonnen (Stand 2014) auf 70 bis 72
Millionen Tonnen sinken. Damit müssen noch 50 Millionen Tonnen CO2 in
Gebäuden eingespart werden. Dies ist mit den aktuellen Maßnahmen
nicht erreichbar.



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellv. Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

688672

weitere Artikel:
  • SPD-Abgeordneter Johann Saathoff kritisiert vorgezogene Neuwahl des Fraktionsvorsitzes Bonn/Berlin (ots) - Johann Saathoff, Vorsitzender der SPD-Landesgruppe Niedersachsen im Bundestag, hat die Entscheidung von Andrea Nahles kritisiert, in der kommenden Woche in der Fraktion die Vertrauensfrage zu stellen. "Ich kann das zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht nachvollziehen. Wir hätten im September eh eine Wahl des ganzen Fraktionsvorstandes gehabt. Für mich ist es kein Zeichen von Führungsstärke", sagte Saathoff im Interview mit dem Fernsehsender phoenix. Er gehe davon aus, dass es bei der Wahl einen Gegenkandidaten geben mehr...

  • Wissenschaft bestätigt Fischkrise in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern sofortigen Fangstopp für Dorsch Berlin (ots) - Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES) veröffentlicht wissenschaftliche Empfehlungen für Fangquoten in der Ostsee - Dorsch- und Heringspopulationen sind in kritischem Zustand - Wissenschaftler empfehlen Null-Quote für westlichen Hering und erstmals auch für den östlichen Dorsch - Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern sofortigen Fangstopp - Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss sich für Sofortmaßnahmen einsetzen Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat heute seine Fangquotenempfehlungen mehr...

  • Weisgerber: Schicksalsjahr für die Klimaschutzpolitik Berlin (ots) - Wir bringen konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduzierung in allen Sektoren auf den Weg Das Klimakabinett unter der Leitung der Bundeskanzlerin tagt am heutigen Mittwoch zum zweiten Mal. Dazu erklärt die Beauftragte der CDU/CSU-Fraktion für Klimaschutz, Anja Weisgerber: Anja Weisgerber: "Wir gehen den Klimaschutz konkret an. Das bedeutet, dass wir sehr viele Maßnahmen zur CO2-Reduzierung in allen Sektoren auf den Weg bringen. Im Klimakabinett kommen wir heute einen großen Schritt voran. Denn die zuständigen Fachminister mehr...

  • Martin Schöffel und Manuel Westphal: Keine voreilige Verschärfung der Düngeverordnung - rote Gebiete überprüfen München (ots) - "Die neuen Regelungen zur Düngung sind erst seit Juni 2017 in Kraft und werden von den bäuerlichen Familienbetrieben in Bayern mit viel Engagement umgesetzt", betont Martin Schöffel, der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Bayerischen Landtag. Eine weitere Verschärfung von Düngegesetz, Düngeverordnung und Stoffstrombilanzverordnung wäre voreilig und würde die Landwirtschaft im Freistaat schwer belasten. "Die Bauern haben sich mit erheblichem Aufwand auf die mehr...

  • EU-Terminvorschau vom 30. Mai bis 9. Juni 2019 Berlin (ots) - Die EU-Terminvorschau ist ein Service der Vertretungen der EU-Kommission in Deutschland für Journalisten. Sie kündigt vor allem Termine der EU-Kommission, des Europäischen Parlaments, des Rates der Europäischen Union und des Europäischen Gerichtshofes mit besonderer Bedeutung für Deutschland an. Kurzfristige Änderungen sind möglich. Donnerstag, 30. Mai Aachen: EU-Kommissionspräsident Juncker bei der Verleihung des Karlspreises Der "Internationale Karlspreis zu Aachen" wird seit 1950, in der Regel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht