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Schwarz, jung, arm: Jugendarbeitslosigkeit in Südafrika bei 60 Prozent / Vor der Wahl am 08.05 blicken junge Menschen desillusioniert in die Zukunft

Geschrieben am 07-05-2019

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Mehr SOS-Infos
http://ots.de/2WehgT
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Johannesburg (ots) - Südafrikas Jugend blickt desillusioniert auf
die Wahlen am 08. Mai im eigenen Land. Das vermelden die
SOS-Kinderdörfer und ziehen eine traurige Bilanz: 25 Jahre nach Ende
der Apartheit zählt die südafrikanische Gesellschaft zu den
ungleichsten der Welt, die Jugendarbeitslosigkeit schätzt die
Hilfsorganisation auf 60 Prozent. Das sei Weltrekord. Offiziell liege
sie zwar bei 38 Prozent, "aber hinzu kommen all diejenigen, die erst
gar nicht auf dem Arbeitsmarkt registriert sind. Junge Menschen ohne
Ausbildung, ohne Perspektive", sagt Stephen Miller, Leiter der
Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer in Südafrika.

"Die meisten jungen schwarzen Südafrikaner sind deshalb wütend,
fühlen sich bestohlen und betrogen", sagt Miller. Millionen von ihnen
hätten nach wie vor extrem schlechte Bildungs- und Aufstiegschancen.

Die Jugendlichen hätten das Vertrauen in die politische Klasse
verloren, in keinem anderen Land der Welt sei die Kluft zwischen den
Ärmsten und den Reichsten so gewaltig wie in Südafrika: So besäßen
ein Prozent der Südafrikaner über 70 Prozent des gesamten
Nettovermögens, während den ärmsten 60 Prozent gerade mal 7 Prozent
davon zur Verfügung stünde. Mehr als jeder zweite Bewohner lebe
unterhalb der Armutsgrenze und habe somit nicht genug für ein
menschenwürdiges Leben.

Hinzu kämen Bildungsnotstand, Kriminalität und krasse Korruption.
"Schon lange machen junge Menschen ihrer Wut auf der Straße Luft.
Wenn es nicht bald gelingt, die Ursachen der Probleme zu bekämpfen,
könnten die Proteste immer gewalttätiger werden", sagt Miller.

Besonders dramatisch sei die Situation in ländlichen Gebieten und
den Townships. Der Staat habe vielerorts die Kontrolle verloren,
nichts würde funktionieren. "Kinder und Jugendliche werden dadurch
elementarer Rechte beraubt", sagt Miller. Sie wüchsen in Not und
Hunger auf, nur jedes vierte Kind aus einem armen Haushalt habe
Zugang zu einem sicheren Spielort. Auch die Gewalt gegen Kinder sei
auf ein nie dagewesenes Level angestiegen. Vielen Familien fehlten
die finanziellen Mittel, ihre Kinder in die Schule zu schicken, zudem
sei die Qualität der staatlichen Schulen so miserabel, dass die
jungen Menschen selbst mit Schulbildung kaum Chancen auf dem
Arbeitsmarkt hätten. "Der Fokus der Veränderung in Südafrika muss auf
sozialer Gerechtigkeit liegen, nur dann haben wir eine Chance", sagt
Miller.

Die SOS-Kinderdörfer setzen sich in Südafrika für
Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit für Kinder ein. Um
gezielt die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, hat die Organisation
in Südafrika sowie aktuell 24 weiteren Ländern die Initiative
"YouthCan!" ins Leben gerufen: In Kooperation mit Firmenpartnern
werden junge Menschen dabei unterstützt, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu
fassen.



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell


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