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aba-Vorsitzender Heribert Karch auf der 81. aba-Jahrestagung am 7. Mai 2019 in Bonn

Geschrieben am 07-05-2019

Berlin (ots) -

- Wachstum der bAV bleibt unzureichend.
- Extrarente erreicht kein rentenpolitisches Ziel.
- Ungerechtigkeiten beseitigen, säulenübergreifende
Altersvorsorgeinformation einführen, neue Formenphantasien
unterbinden!

"Die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung nimmt zu, wir
sehen klar erste Effekte des BRSG", erklärte Heribert Karch,
Vorsitzender der aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche
Altersversorgung heute vor mehr als 700 Betriebsrentenexperten
anlässlich der 81. aba-Jahrestagung in Bonn. Nach einer sehr zähen
Entwicklung mit zusammen nur 500.000 Zusagen in den Jahren 2015 bis
2017 melden seit Inkrafttreten des BRSG zum 1.1.2018 allein die
Direktversicherungen ein Plus von 8% darunter tausende von neuen
Zusagen für Geringverdiener. "So sehr wir uns über jeden Zuwachs
freuen, so ernüchtert müssen wir abermals feststellen, dass dieser
Trend gemessen an der gesellschaftlichen Herausforderung völlig
unzureichend ist", stellt Karch dazu fest. Bei einem Verbreitungsgrad
nunmehr von etwa 56 Prozent sei Deutschland Lichtjahre davon
entfernt, bis zum Ende dieses großen Reformprozesses 2030 die
notwendige Verbreitung der bAV zu erreichen. Karch: "Bis dahin wären
mit den bisherigen Strategien maximal etwa 60 bis 70 Prozent
Verbreitung machbar, das wären ca. 30 Prozentpunkte Aufwuchs in 30.
Jahren, andere entwickelte Länder könnten über uns nur noch den Kopf
schütteln."

Die Chance einen nachhaltigen Wandel zu erzielen, läge
insbesondere in möglichst vielen Tarifverträgen. Denn jeder
Tarifvertrag der eine verbindliche bAV einführt, löst damit
schubweises Wachstum aus. "Je mehr Tarifverträge zur bAV wir
bekommen, desto mehr Nachahmer werden sich finden", prognostiziert
Karch.

Allerdings müssen jetzt - gerade im Interesse der Bezieher
niedriger Einkommen - zentrale Fehlanreize, v.a. die
Doppel-verbeitragung und die Vollverbeitragung ,von Betriebsrenten
beseitigt werden. Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, der weit
überwiegende Teil der Politik und die bAV-Praxis fordern das, ein
entsprechender Gesetzentwurf des Gesundheitsministers liegt vor, im
Bundesrat wird die Initiative unterstützt und die Krankenkassen haben
beste Reserven. "Alle wollen es, nur die Bundeskanzlerin wohl noch
nicht - soll damit Richtlinienkompetenz gemeint sein?" fragt Karch
ironisch.

Eine Absage erteilte Karch dem Vorschlag zur Einführung einer so
genannten "Extrarente" als verpflichtende, arbeitgebergestützte
Privatvorsorge mit Opt-Out-Option. "Niedrige Kosten sind kein
Alleinstellungsmerkmal der Extrarente, das kann auch eine kollektiv
organisierte bAV. Aber einen Finanzierungskompromiss herbeiführen,
wie etwa die Tarifparteien, das kann sie nicht. Deshalb kann sie
ebenso wenig wie andere ähnliche Modelle diejenigen erreichen, die es
am nötigsten bräuchten. Wir brauchen einen Deal mit sozialem Inhalt
anstatt immer neuer Förmchen!" kritisiert Karch.

"Die zügige Einführung einer digitalen Altersvorsorgeinformation,
ist sehr zu begrüßen" erklärte Karch in seinem Bericht zur Lage der
bAV. Wichtig sei, dass die Versorgungseinrichtungen das zuliefern
können, was sie schon heute, gesetzlich geregelt, den Anwärtern zur
Verfügung stellen müssen. Nur so kann der Zusatzaufwand niedrig
gehalten werden."

Die aba ist der deutsche Fachverband für alle Fragen der
betrieblichen Altersversorgung in der Privatwirtschaft und dem
Öffentlichen Dienst. Sie ist parteipolitisch neutral und setzt sich
seit über 80 Jahren unabhängig vom jeweiligen Durchführungsweg für
den Bestand und Ausbau der betrieblichen Altersversorgung in der
Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst ein.



Pressekontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Klaus Stiefermann
030 3385811-10
Klaus.Stiefermann@aba-online.de

Original-Content von: Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. (aba), übermittelt durch news aktuell


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