(Registrieren)

SPD-Spitzenkandidat wirft EU schwere Versäumnisse beim Schutz der Europawahl gegen Social Bots und Fake News vor / "Report Mainz" berichtet heute (12.3.), 21.45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 12-03-2019

Mainz (ots) - Einer der zwei SPD-Spitzenkandidaten für die
Europawahl, Udo Bullmann, wirft der EU schwere Versäumnisse bei der
Umsetzung des Aktionsplans gegen Desinformationskampagnen vor. In
einem Brief an das EU-Parlament, EU-Rat und EU-Kommission, der
"Report Mainz" exklusiv vorliegt, fordert der Fraktionschef der
europäischen Sozialdemokraten, Udo Bullmann, eine konsequente
Umsetzung des im Dezember 2018 verabschiedeten Aktionsplanes gegen
Desinformation, da sonst die Freiheit der Europäischen Wahlen nicht
garantiert werden könne. Gegenüber "Report Mainz" erklärte er: "Die
Institutionen dürfen nicht weiterschlafen. Wir brauchen eine klare
Garantie, dass die Völker das Europäische Parlament wählen und nicht
die Algorithmen, die gekauft wurden."

Mit den Vorwürfen konfrontiert erklärten EU-Kommissionspräsident
Jean-Claude Junker und der Vorsitzenden des EU-Rates Donald Tusk auf
Anfrage schriftlich gegenüber dem ARD-Politikmagazin, man setze auf
eine Selbstverpflichtung der Plattformbetreiber wie Facebook und
andere. Für den Kampf gegen Desinformation sei außerdem die Taskforce
des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) zuständig.

Im Interview mit "Report Mainz" räumte der Leiter der Task Force,
Lutz Güllner, ein, dass die Einheit wesentlich mehr Personal
benötige. "Wir haben sieben Leute, die zu diesem Thema arbeiten. Im
Laufe des Jahres werden wir dieses Team aufstocken auf etwa 15",
sagte Güllner. Angesprochen auf die unmittelbar bevorstehenden
EU-Wahlen räumte er ein, dass man mit konkreten Abwehrmaßnahmen schon
vor zwei Jahren hätte beginnen müssen.

Ähnlich sieht es der Kommunikationswissenschaftler Simon
Kruschinski von der Gutenberg Universität Mainz. "Um gegen
systematische, großangelegte Desinformationskampagnen vorzugehen von
Parteienseite, muss man mit einem sehr großen personellen Aufwand
dagegenhalten. Das bedeutet, die aktuellen Maßnahmen zur
Europawahl sind eher symbolischer Natur und ein Tropfen auf den
heißen Stein", sagte er im Interview mit dem ARD-Politikmagazin. In
einer bisher unveröffentlichten Studie, die "Report Mainz" vorliegt,
untersuchte der Mainzer Wissenschaftler, wie Wahlkampfstrategen bei
vergangenen Wahlen in Deutschland unter anderem mit Desinformation
umgegangen sind. Darin zeigt Kruschinski auf, dass Maßnahmenkataloge
innerhalb der Parteien nur sporadisch erarbeitet und nicht
systematisch umgesetzt wurden. Außerdem fehle ein Plan für die
Zukunft, wie sich Politik und Politiker vor der zunehmenden Anzahl an
digitalen Angriffen schützen könnten.

Zitate gegen Quellenangabe frei.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel. 06131 929
33351.

Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

677880

weitere Artikel:
  • Seeheimer Kahrs auf Nachrichtensender WELT über Kramp-Karrenbauer: "Reaktionär" Berlin (ots) - Bundestagsabgeordneter Johannes Kahrs, Vorsitzender des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, bekräftigt heute auf dem Nachrichtensender WELT seine Ablehnung, die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer vor Ablauf der Legislaturperiode zur Bundeskanzlerin zu wählen. Johannes Kahrs: "Wir haben einen Koalitionsvertrag mit der CDU und Frau Merkel. Frau Kramp-Karrenbauer war da nicht vorgesehen." Und weiter: "Um eine Kanzlerin auszutauschen braucht es die Zustimmung des Koalitionspartners. Ich persönlich mehr...

  • Der Tagesspiegel: FDP fordert Personalausweis auf dem Handy. Bundestagsantrag sieht auch Übertragung des Führerscheins auf den "Smart Perso" vor Berlin (ots) - Die FDP fordert statt der angestrebten Reform bei der Onlinefunktion des elektronischen Personalausweises eine komplette Übertragung des Dokuments auf das Handy. Das geht aus einem Antrag der Fraktion hervor, der am Donnerstag in den Bundestag eingebracht wird und dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe) vorliegt. Darin heißt es: "Der Personalausweis muss auf das Smartphone oder andere sichere Speicherorte übertragbar sein, um als sicheres, nutzerfreundliches Grundelement der digitalen Identifikation, auch ohne mehr...

  • EUropa erneuern: Europäisches Gipfeltreffen der Städte und Regionen am 14./15. März 2019 in Bukarest Bukarest (ots) - Über 500 Führungspersönlichkeiten der europäischen, nationalen, regionalen und lokalen Ebene aus allen Mitgliedstaaten werden am 14./15. März in Bukarest zusammenkommen, um über die Rolle der Regionen und Städte in einer erneuerten Europäischen Union zu diskutieren. An dem Gipfeltreffen unter dem Motto "Europa erneuern" werden auch hochrangige EU-Vertreter, u. a. der rumänische Präsident Klaus Iohannis, die rumänische Premierministerin Viorica Dancila, der Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen Karl-Heinz mehr...

  • Piraten Niedersachsen: Landesregierung muss sich für die Freiheit im Netz und wirklichen Schutz der Künstler aussprechen Hannover (ots) - Der Landtag Schleswig-Holstein verabschiedete in der 20. Sitzung der laufenden Legislatur einen Antrag, der sich gegen den heftigst kritisierten Artikel 13 der Urheberrechtsreform auf europäischer Ebene richtet. [1] Die Piratenpartei Niedersachsen fordert die Landesregierung auf, diesem Beispiel zu folgen. "Was der Landtag Schleswig-Holstein gemacht hat, ist ein eindeutiges Zeichen nach Berlin und Brüssel, wo man beratungsresistent an Artikel 13 festhält," erklärt Thomas Ganskow, Vorsitzender der Piratenpartei mehr...

  • Bundesamt für Verbraucherschutz: Nahrungsergänzungsmittel mit Cannabidiol aus der Hanfpflanze bislang nicht verkehrsfähig / "Report Mainz" berichtet heute (12.3.), 21.45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - In Deutschland sind zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit dem Cannabis-Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD) im Handel, die offenbar nicht verkauft werden dürfen. Das haben Recherchen des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" ergeben. Die EU-Kommission beurteilt CBD als "Novel food", als "neuartiges Lebensmittel". Dieser Stoff muss deshalb zugelassen werden. Vorher dürfen Nahrungsergänzungsmittel mit CBD nicht verkauft werden. Auf Anfrage von "Report Mainz" teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht