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Deutsche Umwelthilfe fordert schadstofffreie und recyclingfähige Teppichböden

Geschrieben am 05-03-2018

Berlin (ots) - Neue Studie belegt, dass mindestens 59
besorgniserregende Chemikalien in Teppichböden auf dem EU-Markt
enthalten sein können - Umweltverband fordert Verbot von Schadstoffen
in Teppichböden und die Einführung der Produktverantwortung für
Hersteller - Teppichrichtlinie und EU-Ökolabel auf europäischer Ebene
notwendig

Um die Gesundheit von Verbrauchern und die Umwelt zu schützen,
fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Hersteller von Teppichböden
dazu auf, nur noch schadstofffreie und recyclingfähige Produkte
anzubieten. Weil Teppichböden weich, fleckenresistent und auch farbig
sein sollen, werden diese häufig mit Chemikalien behandelt. Eine
aktuelle Studie der Anthesis Consulting Group identifiziert 59
besorgniserregende Chemikalien, die in Teppichböden auf dem EU-Markt
enthalten sein können. Die Liste enthält Phthalate, perfluorierte
Verbindungen (PFAS), Flammschutzmittel und toxische Schwermetalle.
Diese Verbindungen können die Gesundheit von Verbrauchern
beeinträchtigen und verhindern ein Recycling von Teppichböden.
Deshalb fordert die DUH ein Verbot gesundheitsgefährdender
Chemikalien in Teppichböden und die Einführung des Prinzips der
Produktverantwortung für Hersteller.

"Schadstoffe haben in Teppichböden nichts zu suchen. Für
mindestens 37 besorgniserregende Chemikalien, die in Teppichböden in
der Europäischen Union enthalten sein können, gibt es keine
Beschränkungen oder Verbote. Nach dem Vorsorgeprinzip sollten
ausschließlich unbedenkliche Stoffe eingesetzt werden. Chemikalien,
welche die Gesundheit der Verbraucher gefährden können, müssen
konsequent verboten werden", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch. Das europäische REACH-Register müsse entsprechend
angepasst werden. Verbrauchern empfiehlt Resch auf den Blauen Engel
zu achten. Dem Siegel liegen die strengsten Anforderungen beim
Einsatz von Chemikalien zugrunde, denn es werden 51 der 59 in der
Anthesis-Studie recherchierten Substanzen verboten oder beschränkt.

"Viele Teppichböden enthalten hochwertige, für das Recycling
geeignete Kunststoffe. Für eine stoffliche Nutzung müssen die
Produkte allerdings auch recyclingfähig sein. Weil Schadstoffe sich
in Recyclingmaterialien anreichern können, sollten diese von Anfang
an nicht in Teppichböden zum Einsatz kommen", sagt Thomas Fischer,
Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft.

Bislang werden viele unterschiedliche Chemikalien in Teppichböden
eingesetzt und fast alle Produkte nach ihrem Lebensende verbrannt.
Jährlich fallen allein in Deutschland rund 400.000 Tonnen
Teppichböden zur Entsorgung an. Damit sich dies ändert, fordert die
DUH in Deutschland die Einführung der Produktverantwortung für
Hersteller von Teppichböden. Das bedeutet, dass die Hersteller
zukünftig die Verantwortung für eine umweltfreundliche Entsorgung der
von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte übernehmen müssten. Dazu
gehören der Aufbau eines flächendeckenden Sammelsystems, die
Schadstofffreiheit und Recyclingfähigkeit von Teppichböden sowie der
Aufbau von Recyclingkapazitäten.

"Auf europäischer Ebene ist eine Produktrichtlinie für Teppiche
längst überfällig. In der EU fallen schätzungsweise jedes Jahr 1,6
Millionen Tonnen Teppiche zur Entsorgung an. Dieser gewaltige
Stoffstrom unterliegt jedoch kaum einer Reglementierung. Eine
Teppichrichtlinie muss Aspekte des Gesundheitsschutzes und der
Kreislaufwirtschaft ebenso beinhalten, wie eine erweiterte
Herstellerverantwortung, Ökodesign-Standards und transparenzfördernde
Elemente, wie zum Beispiel obligatorische Produkt-Pässe. Nur so
lassen sich europaweit sichere, wiederverwendbare und recycelbare
Produkte erreichen", sagt Fischer.

Zur Orientierung aller Verbraucher in ganz Europa sollte ein
strenges EU-Ökolabel für textile Fußbodenbeläge eingeführt werden,
das mindestens alle 59 in der aktuellen Anthesis-Studie
identifizierten Substanzen abdeckt sowie Herstellungskriterien für
Teppiche berücksichtigt.

Links:

Hintergrundinformationen zur Entsorgung von Teppichböden:
https://www.duh.de/teppichrecycling/

Zur Studie der Anthesis Consulting Group im Auftrag der Changing
Markets Foundation "Toxics in Carpets in the European Union":
http://l.duh.de/p180305

Zusammenfassung der Studie der Anthesis Consulting Group durch die
DUH: http://l.duh.de/p180305

Zur DUH-Studie "Unter den Teppich gekehrt: das große
Entsorgungsproblem der Teppichindustrie in Deutschland":
http://l.duh.de/p180305



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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