(Registrieren)

VKU zur Zusammenkunft der EU-Staats- und Regierungschefs / Versorgung sichern, Klimawandel bekämpfen

Geschrieben am 22-10-2014

Berlin (ots) - Vor der Zusammenkunft der europäischen Staats- und
Regierungschefs in Brüssel, die sich diesen Donnerstag und Freitag
mit weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der
Energieversorgungssicherheit und gemeinsamen Energie- und Klimazielen
bis zum Jahr 2030 beschäftigen werden, appelliert Hans-Joachim Reck,
Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): "Die
derzeitigen weltweiten Krisen haben Auswirkungen auch auf unsere
Energieversorgung. Vor diesem Hintergrund ist es im Interesse der
Europäischen Union, auf einen Energiemix zu setzen, der weniger
abhängig von fossilen Energieträgern ist. Klare und verlässliche
Energie- und Klimaziele sind daher nicht nur aus umwelt-, sondern
auch aus wirtschaftspolitischer Sicht sinnvoll."

Ein ambitioniertes und für alle Mitgliedstaaten verbindliches
CO2-Ziel ist für Reck aus diesem Grund unerlässlich. Doch damit dürfe
man es nicht belassen. Reck: "Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat
gezeigt, dass der Handel mit Emissionen Schwankungen unterlegen ist,
die die Planungssicherheit im Bereich des
Erneuerbaren-Energien-Ausbaus mindern. Die jedoch benötigen wir, um
Anreize für Investitionen zu setzen. Die EU-Mitgliedstaaten müssen
sich daher auch ein verbindliches Ziel für den Ausbau der
erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 setzen."

Parallel müsse an einer Reform des europäischen Emissionshandels
gearbeitet werden, so Reck. Der VKU fordert nach wie vor die Löschung
von mindestens zwei Milliarden Zertifikaten. Da grundlegende Reformen
gegenwärtig nicht durchsetzbar sind, ist die von der EU-Kommission
vorgeschlagene Marktstabilitätsreserve die zweitbeste Lösung: "Wir
unterstützen die Position der deutschen Bundesregierung, die
Marktstabilitätsreserve nicht erst 2020, sondern bereits 2017
einzuführen", so Reck weiter. "Außerdem sollten die im Rahmen des
Backloadings zurückgehaltenen Zertifikate nicht - wie derzeit
vorgesehen - in den Jahren 2019 bis 2022 versteigert, sondern direkt
in die Marktstabilitätsreserve überführt werden." Aus VKU-Sicht ist
parallel der Netzausbau wichtig. Wenn es gelänge, den notwendigen
Umbau der Verteilnetze konsequent mit intelligenter Technik, etwa mit
regelbaren Ortsnetztransformatoren, zu gestalten, ließen sich nach
VKU-Berechnungen in Deutschland die bis 2050 anfallenden Kosten auf
rund 14 Milliarden Euro begrenzen. Die Deutschen Energie-Agentur
(dena) hatte in einer Studie 27,5 Milliarden Euro errechnet. Damit es
aber kurzfristig nicht zu verstärkten Abregelungen der
Erneuerbaren-Energien-Anlagen aufgrund fehlender Kapazitäten kommt,
werden 85 Prozent dieser Mittel zeitnah spätestens bis 2020 benötigt.

Neben dem Ausbau der Verteilnetze bringt der erhöhte Anteil
erneuerbarer Energien noch eine weitere Herausforderung mit sich. Ein
in vielen europäischen Mitgliedstaaten zunehmend auf erneuerbaren
Energien basierendes Energiesystem braucht für windstille oder
sonnenarme Tage möglichst flexible und sichere Erzeugungskapazitäten.
Denn die regelbaren, konventionellen Kraftwerke, zum Beispiel
hochmoderne, effiziente Gaskraftwerke, können durch ihre flexible
Fahrweise auf die Volatilität der erneuerbaren Energien schnell
reagieren. Damit gewährleisten sie, dass jederzeit ausreichend Strom
zur Verfügung steht. Auch diese Aspekte sollten in der europäischen
Politikgestaltung eine Rolle spielen.

Ebenfalls beraten die Staats- und Regierungschefs darüber, ob das
von der EU-Kommission vorgeschlagene Ziel, eine Steigerung der
Energieeffizienz bis 2030 um 30 Prozent, verbindlich oder indikativ
sein soll. Ein verpflichtendes Effizienzziel bei gleichzeitig
verpflichtenden Maßnahmen lehnt der VKU ab. Als
Zielerreichungsbeitrag für 2020 schlägt der VKU ein wettbewerbliches,
dezentrales Ausschreibungsmodell vor. Das VKU-Modell richtet sich an
alle relevanten Marktteilnehmer und beruht auf Freiwilligkeit. Reck:
"Der Energiedienstleistungsmarkt muss sich zu einem
Level-Playing-Field entwickeln, in dem sich alle relevanten
Marktteilnehmer, also auch kommunale Energieversorgungsunternehmen,
entsprechend ihrer eigenen Stärken einbringen können. Nur so kann der
Energiedienstleistungsmarkt weiterentwickelt und ein Beitrag zur
Erreichung der Effizienzziele geleistet werden."

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten
wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro
erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die
VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil
von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent
in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent
in der Abwasserentsorgung.



Pressekontakt:
Geschäftsführer Kommunikation: Carsten Wagner
Fon: +49 30 58580-220
Mobil: +49 170 8580-220
Fax: +49 30 58580-107
carsten.wagner@vku.de

Pressesprecher: Stefan Luig
Fon: +49 30 58580-226
Mobil: +49 170 8580-226
Fax: +49 30 58580-107
luig@vku.de

Stv. Pressesprecherin: Elisabeth Mader
Fon: +49 30 58580-227
Mobil: +49 170 8580-227
Fax: +49 30 58580-107
mader@vku.de

Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
www.vku.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

553516

weitere Artikel:
  • Senatsverwaltung für Bildung: Junge Asylbewerber nicht in Containerdörfern unterrichten / Bund soll Liegenschaften freigeben Berlin (ots) - Berlins Staatssekretär für Bildung, Mark Rackles (SPD), hat Befürchtungen zurückgewiesen, Flüchtlingskinder könnten aufgrund ausgelasteter Schulen in Wohncontainern unterrichtet werden. Rackles sagte am Mittwoch im rbb-Inforadio, er halte gar nichts davon, die Kinder in den geplanten Containerdörfern für Asylbewerber zu beschulen. Die Bildungsverwaltung wolle schauen, wo man Kapazitäten der allgemeinbildenden Schulen nutzen könne. Im Extremfall müsse man bestehende Schulgebäude erweitern oder andere Einrichtungen mehr...

  • ROG fordert Freilassung des mazedonischen Journalisten Tomislav Kezarovski Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG), n-ost - Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung und Civil - Center for Freedom fordern die unverzügliche Freilassung des mazedonischen Journalisten Tomislav Kezarovski und das sofortige Fallenlassen der Anklage. Nach seiner fragwürdigen Verurteilung zu einer viereinhalbjährigen Haftstrafe im vergangenen Jahr wurde Kezarovski im Herbst 2013 zwar vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen, steht seither jedoch unter Hausarrest. Am kommenden Freitag wird ein Berufungsurteil fallen, das seine neuerliche mehr...

  • In Schleswig-Holstein entstehen 1.200 neue Jobs in den Pflegeeinrichtungen / Alltagsbegleiter in Pflegeeinrichtungen haben gute Perspektiven am Arbeitsmarkt Kiel (ots) - Die Reform der Pflegeversicherung bringt in Schleswig-Holstein berufliche Chancen für all diejenigen, die an der Betreuung von pflegebedürftigen Menschen interessiert sind. Zusätzliche Alltagsbegleiter in Pflegeheimen und Einrichtungen der Tagespflege werden künftig zu einer umfangreicheren Betreuung pflegebedürftiger Menschen beitragen. Dadurch sind zum Jahresanfang 2015 allein in Schleswig-Holstein 1.200 Stellen für Betreuungskräfte neu zu besetzen. Deren Tätigkeit dient der Beschäftigung, Anleitung und Betreuung mehr...

  • Europa muss Emissionshandel beleben - Deutschland braucht Kohleausstiegsgesetz Berlin (ots) - "Wir fordern die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf, den Emissionshandel wieder zu beleben. Wir brauchen eine deutliche und dauerhafte Verknappung der entsprechenden CO2-Zertifikate, um wieder Preise zu erzielen, die eine Steuerungswirkung entfalten", machte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) vor der am Donnerstag beginnenden Tagung des Europäischen Rates deutlich. Anfang des Monats hatte eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission deutlich gemacht, dass die mehr...

  • Adam: Die Innenminister spielen Schwarzer Peter Berlin (ots) - Bund, Länder und Gemeinden drücken sich um eine Antwort auf die Frage, wie den Flüchtlingswellen begegnet werden könne, die nach wie vor unkontrolliert das Land erreichen. Statt für rechtskonforme Zustände zu sorgen, spielen die Innenpolitiker Schwarzer Peter und versuchen, den größten Teil der zwei- und dreistelligen Millionenbeträge, die da fällig werden, irgendwelchen anderen zuzuschieben. AfD-Sprecher Konrad Adam nennt dies Spiel unanständig. Bezahlen würden ja weder der Bund noch Länder und Gemeinden; bezahlen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht