(Registrieren)

NRZ: Obama im syrischen Sumpf - ein Kommentar von JAN JESSEN

Geschrieben am 23-09-2014

Essen (ots) - Er hat rote Linien folgenlos überschreiten lassen,
er hat gezaudert und sich gewunden. Jetzt ist US-Präsident Barack
Obama mitten drin im syrischen Bürgerkrieg, in einem Sumpf, in den er
aus guten Gründen nicht hineingeraten wollte. Die US-Luftschläge
gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" im nordsyrischen Rakka sind
ein Angriff auf das Herz der Finsternis. Angesichts der
erbarmungslosen Vernichtungslust der Fanatiker gab dazu keine
Alternative; die hätte es nur dann gegeben, wenn die
Staatengemeinschaft vor dem Erstarken der Steinzeitislamisten nicht
so lange die Augen verschlossen hätte.

Jetzt bomben die USA in Syrien, unterstützt von arabischen
Staaten. Das ist hilfreich für die Rechtfertigung der Angriffe in der
muslimischen Welt und delikat zugleich: Es waren ja gerade Länder wie
Saudi-Arabien oder Katar, die wesentlichen Anteil am Aufstieg des
"Islamischen Staates" hatten. Für viele Menschen in der Region ist
diese Allianz ein weiterer Beweis für die Unglaubwürdigkeit der
Politik der Supermacht. Zugleich sprechen sich die amerikanischen
Verbündeten in Bagdad schon mit dem Regime in Damaskus über den Kampf
gegen die Islamisten ab - durch die Hintertür erhält der syrische
Präsident Baschar al-Assad damit die Legitimität, die ihm Obama vor
langer Zeit abgesprochen hat.

Zudem steht der Erfolg der Operation in den Sternen. Luftschläge
allein werden den IS allenfalls aufhalten, nicht vernichten. Wer soll
am Boden kämpfen? Und: Die Angriffe haben mit der Nusra-Front auch
die Al-Kaida-Filiale in Syrien getroffen. Nicht auszuschließen, dass
sich die bislang verfeindeten dschihadistischen Gruppen jetzt
zusammenschließen. Der syrische Sumpf ist tief.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

548549

weitere Artikel:
  • NRZ: Hilflose Bahn - ein Kommentar von MICHAEL MINHOLZ Essen (ots) - Bei der Bahn gibt es ein eigenes "Gesamtkonzept Vegetationsmanagement". Klingt durchdacht. Wenn's aber drauf ankommt und der Wind mal richtig weht, ist es gerade an Rhein und Ruhr in unschöner Regelmäßigkeit vorbei mit der Professionalität. Dann stehen die Züge still. Stundenlang, tagelang müssen Reisende die Unbilden ertragen. Und die Bahn - wirkt jedes Mal hilflos. Man darf nicht den Stab brechen über jene, die pausenlos die Schäden am Gleis beseitigen. Sie tun, was sie können. Aber einer Etage drüber, dem Bahn-Management, mehr...

  • N24 LIVE am 24. September: Rede zur Eröffnung der UN-Vollversammlung von US-Präsident Barack Obama Berlin (ots) - Morgen Nachmittag wird US-Präsident Barack Obama die UN-Vollversammlung in New York eröffnen. Es wird erwartet, dass Obama in seiner Eröffnungsrede auch auf die aktuelle Situation Syriens und der Ukraine eingeht. N24 überträgt die Rede des US-Präsidenten live ab 16.00 Uhr. Pressekontakt: Cornelia Felber N24 Programmkommunikation/Marketing Telefon: +49 30 2090 4604 E-Mail: Cornelia.Felber@N24.de N24-Presseportal: www.presse.n24.com Twitter: @N24_Presse mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Bedingt tauglich / Kommentar zur Mietpreisbremse Mainz (ots) - Die SPD ist mit dem Schlagwort Mietpreisbremse in den Bundestagswahlkampf gezogen. Wahlversprechen eingelöst. Wie sehr aber helfen die Regelungen dieses neuen Gesetzes tatsächlich, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu erhöhen. Die pauschale Antwort lautet: bedingt. Im Konkreten lässt sich das an mehreren Bewertungen festmachen. Die Bremse: In gefragten Ballungsräumen und in beliebten Wohnlagen haben Hausbesitzer bei Neuvermietungen zum Teil 30 bis 40 Prozent draufgeschlagen. Die Obergrenze für Neuvermietungen "zehn mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu den Koalitionsverhandlungen in Brandenburg Das Oppositiönchen Cottbus (ots) - Der lähmend-tröge Vorwahlzeit hatte es deutlich signalisiert: Zu wenig los in einem Land von Politikern, die in einer Wolke der Harmoniebedürftigkeit durch den Wahlkampf schwebten. Keine markanten Position aus dem Regierungslager, keine freche Opposition. Perspektiven - zuweilen auch Visionen genannt - scheuten fast alle Wahlkämpfer wie der Teufel das Weihwasser. Eine frische Brise hätte Brandenburg womöglich gut getan. Eine neue Farbe in der Regierung. Doch es kommt wohl anders. Der Landesvorsitzende der SPD, Dietmar mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kompromiss ohne Weitblick Ravensburg (ots) - Auf den ersten Blick sieht der Kompromiss zur Mietpreisbremse sinnvoll aus. Der Wohnungsneubau wird nicht abgewürgt, weil Neubauten von dem Gesetz ausgenommen werden, und wer heute schon eine Wohnung besitzt, kann immerhin nach eingehender Renovierung auch mehr verlangen als zehn Prozent über der ortüblichen Vergleichsmiete. Doch mit den grundsätzlichen Problemen der Reform hat sich die Koalition auch beim neuen Kompromiss nicht auseinandergesetzt. Denn wo die Mietpreisbremse überhaupt zur Anwendung kommt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht