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Allg. Zeitung Mainz: Substanzverlust / Kommentar zur verfallenden Infrastruktur

Geschrieben am 14-08-2014

Mainz (ots) - Man kann den Zustand der Infrastruktur in
Deutschland ganz gut mit einer Wohnsiedlung aus den 70er oder 80er
Jahren vergleichen. Aus ihrer großzügigen Anlage kann man die guten
Zeiten ablesen. Auf den zweiten Blick offenbart sich aber, dass
inzwischen die Regenrinnen tropfen, der Putz an vielen Stellen
bröckelt, die Gehwegplatten schief liegen und auch die Fenster nicht
mehr ganz dicht sind. Der Unterschied: Während in der Wohnsiedlung
der Generationswechsel der Hausbesitzer ausbleibt, ist für den
bedrohlichen Substanzverlust öffentlicher Einrichtungen die aktuelle
Generation politischer Entscheidungsträger verantwortlich. In der
Wirtschaft steht ein Unternehmen, das nicht mehr ausreichend
investiert, unweigerlich vor dem Abstieg. In der Volkswirtschaft gilt
dieser Grundsatz nicht minder. Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht
einmal bei Rekordsteuereinnahmen und Niedrigstzinsen gelingt, die
Wende einzuleiten. Dabei werden weder eine Pkw-Maut für Ausländer
noch der Ruf nach privaten Finanzierer- und Betreibermodellen - die
nur eine andere Spielart des Wirtschaftens auf Pump sind - den
Durchbruch bringen. Wenn wir künftigen Generationen eine Chance geben
wollen, müssen wir Schulden abbauen und investieren - in Straßen,
Schienen, Schulen und digitale Netze. Das geht nur durch einen Abbau
von Bürokratie und öffentlicher Verwaltung, genauso wie wir lieb
gewonnene Leistungen auf den Prüfstand stellen müssen. Wer uns
dagegen weismachen will, man müsse für diese Herkulesaufgabe nur die
Einnahmen weiter erhöhen - also die Belastung für Bürger und
Unternehmen nach oben treiben - der ist ein Rosstäuscher.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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