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Südwest Presse: Kommentar zu Erdogan

Geschrieben am 21-03-2014

Ulm (ots) - Die Verzweiflung in der Türkei muss groß sein.
Zumindest bei Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Der hatte in
der Nacht auf Freitag den Kurznachrichtendienst Twitter in seinem
Land abschalten lassen. Ein ziemlich hilfloser Versuch, die
Regierungsgegner im Land mundtot zu machen. Der Einfluss sozialer
Medien auf das politische Geschehen scheint Erdogan in Angst zu
versetzen. So hatten auch Protestler in Ägypten Twitter, Facebook und
Co. erfolgreich dazu genutzt, den Widerstand voranzutreiben.
Regierungsgegner in der Türkei nutzen nun den Dienst, um sich zu
organisieren. Dem durch eine Reihe von Korruptionsvorwürfen in
Bedrängnis geratenen Erdogan sind diese neuen Medien ein Dorn im
Auge. "Mit der Wurzel" wolle er den Dienst ausreißen, hatte er vor
tausenden jubelnden Anhängern gesagt. Ein naiv anmutendes Vorhaben.
Wer glaubt, die Macht des Internets mit dem Abschalten eines
einzelnen Dienstes eindämmen zu können, irrt gewaltig. VPN-Tunnel,
Apps, SMS - wer sich in der digitalen Welt bewegt, kennt genügend
Twitter-Alternativen. So ist es kein Wunder, dass schon kurz nach dem
Zensurversuch in der Türkei wieder munter gezwitschert wurde.
Inklusive Häme für Erdogan. Wer soziale Medien sperrt, beschneidet
das Meinungsrecht der Menschen massiv. Das war bisher nur von Ländern
wie China oder Iran bekannt. Zu einem EU-Beitrittskandidaten aber
passt das nicht.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218


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