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WAZ: Respektabler Abgang. Kommentar von Frank Preuß

Geschrieben am 14-03-2014

Essen (ots) - Uli Hoeneß hat das letzte Wort nicht den Gerichten
überlassen, er hat gehandelt, das passt zu seinem Selbstverständnis.
Er ist sich treu geblieben in seiner Rolle als Macher. Von der ist in
den Wochen seines beispiellosen Absturzes nichts mehr zu sehen
gewesen. Sein Rückzug von allen Ämtern mag bereits zu spät kommen,
mindestens als Aufsichtsratschef war er schon lange nicht mehr
tragbar. Gleichwohl ist für Außenstehende nur zu erahnen, welche
Kraft ihn der Schritt kostet - Bayern München ist sein Lebenswerk.
Aber dass er auf eine Revision verzichtet und sich zumindest um die
theoretische Chance auf ein milderes Urteil bringt, dass er nicht
feilschen will, sondern die gerechte Strafe akzeptiert, zeigt Stärke
und verdient Respekt. Natürlich mag es sein, dass Hoeneß auch die
Sorge trieb, bei genauerem Durchleuchten seiner Steuerstraftaten
könne es noch dicker kommen. Aber da ist auch der Familien- und
Vereinsmensch Hoeneß, der sich und den Seinen womöglich weitere
Monate eines medialen Schlachtfestes ersparen wollte, in einer
Republik, die mittlerweile moralisch hyperventiliert, wenn Prominente
auf der Anklagebank sitzen. Uli Hoeneß hat in seiner Karriere
zahllose Menschen verprellt und bei all seinen Fähigkeiten auch ein
Stück zum Bild des zuweilen überheblich wirkenden FC Bayern
beigetragen. Er darf sich über Häme nicht beklagen. Aber auch er
verdient die Chance zur Rehabilitation.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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