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Westdeutsche Zeitung: Barmer GEK will mit weniger Service seine Mitglieder halten = von Tanja Henkel

Geschrieben am 24-02-2014

Düsseldorf (ots) - Ganz in der Nähe - wir sind für Sie da, wenn
Sie uns brauchen. Mit diesem Slogan wirbt die Barmer GEK für sich.
Bislang war die Geschäftsstellendichte ein Pluspunkt, ein Grund,
weshalb sich der Versicherte für die Barmer GEK entscheiden sollte.
Doch das ist jetzt Schnee von gestern. Kundenservice gibt es künftig
vielfach nur noch via Telefonhotline und Internetportal. Das
Unternehmen will durch Personalabbau und Geschäftsstellenschließungen
jährlich bis zu 300 Millionen Euro einsparen und verkauft dies noch
als innovative Neuerung für die Versicherten. Dabei ist dieser
Einschnitt nur dem demografischen Wandel geschuldet. Die Menschen
werden immer älter, und die Zahl der Beitragszahler wird immer
geringer. Die Kasse muss folglich mit weniger Einnahmen und höheren
Ausgaben rechnen. Wer im Wettbewerb der 132 Anbieter bestehen möchte,
muss sich deshalb etwas einfallen lassen. Laut Experten werden die
meisten diesem Wandel mit höheren Beiträgen entgegentreten - die
Barmer will das nicht. Aber ob ihr Weg eher vom Wechsel in eine
andere Kasse abhält, ist zu bezweifeln. Schließlich ist gerade für
die ältere Generation, die den Hauptanteil der Versicherten ausmacht,
beispielsweise das Internet keine Alternative zum Gang in die
Geschäftsstelle. Die Barmer GEK und alle anderen Krankenkassen müssen
sich die Frage gefallen lassen, wieso sie nicht besser vorbereitet
sind. Dass unsere Bevölkerung überaltert, ist hinlänglich bekannt.
Wieder einmal wird ein Versäumnis auf dem Rücken der Versicherten
ausgetragen, sei es durch höhere Beiträge oder geringeren Service.
Das Ganze wird noch ärgerlicher, wenn man sich die
Milliarden-Rücklagen der Kassen, die zum Teil durch die zehn Euro
Praxis-Gebühr angehäuft wurden, in Erinnerung ruft. Im deutschen
Gesundheitssystem muss sich deshalb grundsätzlich etwas ändern. Dafür
muss die Bundesregierung sorgen. Nicht die Kosten und Reserven dürfen
im Vordergrund stehen, sondern die bestmögliche gesundheitliche
Versorgung der Bevölkerung. Natürlich ist das teuer, aber das sollte
es der Bundesregierung Wert sein. Es gibt genug Posten im Haushalt,
die weniger sinnvoll sind.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de


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