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NRZ: Kraft baut vor: Nein zu Berlin - ein Kommentar von THEO SCHUMACHER

Geschrieben am 29-11-2013

Essen (ots) - Man soll, heißt es ja, niemals "nie" sagen -
Hannelore Kraft hat es dennoch getan, und zwar gleich zweimal. Aber
warum jetzt? Der Zeitpunkt ihrer finalen Absage an alle
Kanzleramts-Gelüste lässt tiefer blicken als das "Nein" zu Berlin,
das man schon in mehreren Variablen gehört hatte. Wie die SPD-Basis
über die Große Koalition entscheidet, weiß niemand, auch die
Ministerpräsidentin nicht. Deshalb wirbt sie für den schwarz-roten
Vertrag - und baut vor. Ihr Bekenntnis zu NRW raubt jenen in der SPD
die Illusion, die mit einem negativen Votum liebäugeln, um Kraft als
Hoffnungsträgerin in Neuwahlen schicken zu können. Und sie bringt
sich selbst in Sicherheit, ehe es so weit kommt. Denn der wochenlange
Schacher in Berlin hat Kraft mehr denn je überzeugt, dass
Landespolitik für sie der richtige Platz ist. Ihr Aufstieg und Erfolg
sind nicht zuletzt ein Produkt ihrer Bodenständigkeit. Man darf ihr
abnehmen, dass ihre Art der geerdeten Politik, die schon in
Düsseldorf nicht leicht durchzuhalten ist, unter der Berliner
Käseglocke keine Chance hätte. Dort, wo das richtige Leben weit weg
ist. Sigmar Gabriel hat nach der Wahlschlappe der SPD souverän
agiert. Kraft hat nicht immer geschickt zwischen Nein und Jein zur
Großen Koalition laviert und sich ein Stück entzaubert. Auch das
könnte ihre Festlegung gegen Berlin beschleunigt haben. Die NRW-SPD
hat jedenfalls Klarheit: Kraft bleibt, auch nach 2017. Dass die CDU
deshalb gestern Champagner bestellt hätte, ist nicht bekannt.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


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