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Berufsbildungsbericht: Keine Zusammenlegung der Pflegeberufe / Arbeitnehmervertreter und Bündnis für Altenpflege gegen Generalistik / Koalitionsvertrag muss Beruf erhalten

Geschrieben am 21-11-2013

Berlin (ots) - Im jährlich vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung herausgegebenen Berufsbildungsbericht positionieren sich
insbesondere die Beauftragten der Arbeitnehmer gegen eine
Zusammenlegung der Ausbildungen Altenpflege, Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflege. Das Bündnis
für Altenpflege, dessen Partner die deutliche Mehrheit der ambulanten
und stationären Dienstleister (circa 13.000 Einrichtungen) vertreten,
kann diese Einschätzung nur bestätigen: "Die Abschaffung der
Spezialisierung Altenpflege steigert weder die Attraktivität des
Pflegeberufs noch verbessert sie die Versorgung der pflegebedürftigen
Menschen. Obwohl wir international um die duale Ausbildung und um die
spezifischen Kompetenzen der Altenpflege beneidet werden und die
demografische Entwicklung in aller Munde ist, soll der Beruf
abgeschafft werden. Die Zusammenfassung der Pflege in einem
Ausbildungsgang wäre an der EU-Richtlinie der Krankenpflege
auszurichten. Damit wären Synergieeffekte unmöglich. Im Gegenteil:
Die Krankenpflege bliebe im Wesentlichen, wie sie ist, und die
spezifischen Inhalte der Altenpflege entfielen ebenso wie der
Berufsabschluss", so Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbands
privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) und Bündnismitglied.
Tews befürchtet einen Anstieg des Fachkräftemangels, sollte sich die
generalistische Ausbildung durchsetzen.

Das sieht die Gruppe der Arbeitnehmer - Mitglieder sind die IG
BCE, der DGB, der dbb, die GEW, ver.di, die IG Metall und die IG Bau
- offenbar genauso. In der abschließenden Stellungnahme im Bericht
heißt es: "Die vorgeschlagene generalistische Ausbildung gefährdet
die Qualität der Ausbildung in der Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege sowie in der Altenpflege, setzt die
Berufsfähigkeit bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung aufs Spiel
und geht am Bedarf des Arbeitsmarkts vorbei."

Das Bündnis für Altenpflege fordert die zukünftigen
Koalitionspartner auf, bei ihren Verhandlungen pragmatisch
vorzugehen: "Es wäre wenig zielführend, drei Bereiche mit ihren
differenzierten Inhalten über einen Kamm zu scheren. Statt die
Ausbildung zum Altenpfleger abzuschaffen, sollte vielmehr das
Grundproblem dieses Arbeitsfeldes behoben werden: die
Rahmenbedingungen, unter denen Pflege heute stattfindet. Daher
appellieren wir an die verantwortlichen Politiker, für mehr
gesellschaftliche Anerkennung und eine tragfähige Finanzierung der
Pflege zu sorgen, statt sich mit Themen zu befassen, die ein breites
Bündnis schon längst als überholt ansieht", so Peter Dürrmann,
Sprecher des Bündnisses für Altenpflege, abschließend.

Das Bündnis für Altenpflege (www.bündnis-für-altenpflege.de)
repräsentiert schon heute über die Hälfte aller Pflegeeinrichtungen.
Beteiligt sind: Arbeitskreis Ausbildungsstätten Altenpflege,
Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt, Bundesverband privater Anbieter
sozialer Dienste e.V., Deutschen Akademie für Gerontopsychiatrie und
-psychotherapie e.V., Deutscher Berufsverband für Altenpflege e.V.,
Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung e.V., Deutsche Gesellschaft
für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V., Deutscher Verband
der Leitungskräfte von Alten- und Behinderteneinrichtungen, Verband
Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V., Wohnstifte im
Paritätischen. Unterstützt wird die Zielsetzung des Bündnisses zudem
vom Bundesverband der kommunalen Senioren- und
Behinderteneinrichtungen.



Pressekontakt:
Peter Dürrmann, Tel. 05121/2892872, www.bündnis-für-altenpflege.de


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