(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Arbeitslos unter dem Adler

Geschrieben am 17-11-2013

Cottbus (ots) - Man kann es eine kleine Sensation nennen: Heute
tritt der Bundestag zusammen. Sondersitzung zur NSA-Affäre. Hätte es
die US-Schnüffelei nicht gegeben, wären die am 22. September
gewählten 631 Abgeordneten allerdings weiter so arbeitslos geblieben,
wie sie es zuvor fast acht Wochen lang waren (außer der kurzen
konstituierenden Sitzung) und wie sie es nach dem Treffen heute
wieder bis kurz vor Weihnachten sein werden. Nun ist es zwar normal,
dass das Parlament wartet, bis eine Regierung gebildet ist, denn die
soll es schließlich kontrollieren. Allerdings gibt es auch jetzt eine
Regierung, die man piesacken könnte, nämlich das geschäftsführend
amtierende Kabinett von Merkel, Rösler und Co. Außerdem gibt es
Aufgaben, die weitergehen. Die Petitionen zum Beispiel oder die
Kontrolle der Geheimdienste. Kein einziger Ausschuss aber ist bisher
neu gebildet worden, beim Parlamentarischen Kontrollgremium behilft
man sich mit der alten Zusammensetzung, inklusive eines
FDP-Abgeordneten, der dem Bundestag seit fast zwei Monaten schon
nicht mehr angehört und also keine Legitimation mehr hat. Die Große
Koalition wirft hier einen Schatten in Form einer großen
Parlamentsblockade voraus. Die Hilferufe des Oppositionsführers
Gregor Gysi und des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert sind völlig
berechtigt. Wenn nicht wenigstens provisorisch eine Arbeitsfähigkeit
hergestellt wird, wenigstens in den wichtigsten Ausschüssen, wird das
nicht nur viele Abgeordnete frustrieren, die mit Elan zur Sache gehen
wollten. Sondern auch ihre Wähler, die sich zu fragen beginnen:
Kriegen die während dieses unfreiwilligen Sonderurlaubs eigentlich
alle Geld, Dienstwagen, Bahncards und Mitarbeiter? Und wenn ja: Wozu?
Übrigens: Sie kriegen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

497280

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Der Münchner Kunstfund und die Justiz Blamage RALF MÜLLER Bielefeld (ots) - Die Fragezeichen um den sensationellen Münchner Kunstfund häufen sich. Und wieder zeigt sich die bayerische Justiz als Wundertüte. Als man Ermittlungen gegen "Bayern"-Ikone Uli Hoeneß einleitete, da wurde sogar Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) umgehend informiert. Als man jedoch vor fast zwei Jahren in einer unscheinbaren Münchner Wohnung mehr als 1.400 Bilder im Wert von mehr als einer Milliarde Euro und von unschätzbarem Wert für die Kunstwelt beschlagnahmte, hielt man es augenscheinlich nicht für notwendig, mehr...

  • WAZ: Was Kennedy und Brandt verbindet - Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - In dieser Woche jährt sich der Mord an John F. Kennedy zum 50. Mal. Wenige Wochen später gibt es den 100. Geburtstag Willy Brandts zu begehen. Zwei mediale Großereignisse für zwei Persönlichkeiten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten: Hier der amerikanische Sonnyboy der Politik, dort der linke Melancholiker. Und dennoch gibt es Gemeinsamkeiten. Der US-Präsident und der Bundeskanzler verkörperten, jeweils auf ihre Weise, einen Typus Politiker, den viele Menschen in der heutigen, von Sachzwängen mehr...

  • WAZ: Meister Gabriels Zocker-Plan - Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Aus Sigmar Gabriel ist inzwischen ein beachtlicher Zocker geworden, was für jemanden, der auch mal Pop-Beauftragter sein musste, eine beeindruckende Karriere ist. Das mit dem Zocker ist keine Beleidigung, sondern Anerkennung. Folgende Stationen auf dem Weg ins Kanzleramt 2017 oder früher hat Gabriel schon gemeistert: Die krachende Wahlniederlage der SPD hat er überlebt, was an und für sich schon ein Kunststück war. Am Koalitionstisch hat er die tatsächliche Niederlage in einen gefühlten Sieg gedreht. Der eigenen Partei mehr...

  • WAZ: Latein bringt viel zu wenig - Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Latein - ja oder nein? Man kann nur hoffen, dass die Diskussion über den Sinn des Latinums nicht auf diese Formel verkürzt wird. Für die üblichen ideologischen Scharmützel ist kein Platz. Es darf auch nicht darum gehen, romantischen Bildungsidealen nachzuhängen. Hinterfragt werden muss, was die lateinische Sprache inhaltlich künftigen Lehrern noch bringt, die später Englisch oder Spanisch unterrichten wollen. Die Antwort: viel zu wenig, was all den zusätzlichen Aufwand rechtfertigen könnte. Um es mit Caesar zu sagen: mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Die große Koalition wird für die Union mit jedem Tag teurer = Von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Der Triumph vom 22. September gerät für die Union mehr und mehr zum Fluch. Der Wahlsieger wird vom Wahlverlierer mit jedem Tag mehr auf die Verliererstraße geschoben. Und ebenso stetig steigt der Preis für eine große Koalition. Spätestens mit Ende des Parteitages der SPD in Leipzig muss sich die Union fragen, ob sie wirklich bereit ist, diesen Preis zu bezahlen. Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint diese Frage zumindest für sich bereits mit Ja beantwortet zu haben. Ihre Kompromissbereitschaft mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht