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WAZ: Rot-schwarzer Frust, grüne Lust - Kommentar von Ulrich Reitz

Geschrieben am 15-11-2013

Essen (ots) - Der SPD-Normalo könnte sich jetzt ja schon fragen,
weshalb er denn in zwei Wochen die Kanzlerin Merkel durchwinken soll,
obwohl er das nicht will; wo doch die SPD-Führung beschlossen hat,
die Variante ohne Merkel, die mit den Grünen und den Linken,
grundsätzlich für möglich zu halten.

Weshalb soll, könnte sich der gemeine Genosse fragen, was 2017
möglich sein kann, 2013 unmöglich sein? Und wenn denn selbst die
Funktionäre auf einem Parteitag ihre Führung derart abstrafen,
weshalb sollten dann sie, die in keiner gewählten Mitverantwortung
stehen, staatstragender sein als ihre eigenen Abgesandten? Dies alles
auch darum, weil seit den Verhandlungen eine Große Koalition aus
Genossensicht auch nicht unbedingt attraktiver geworden ist.

Nun sitzt der Frust nicht nur bei den Genossen tief und fest. Auch
der normale Christdemokrat hat nullkommanull Grund zur Freude. Schon
vor der Wahl wusste er nicht mehr, was die CDU ist, außer AM. Seitdem
ist er auch nicht schlauer geworden. Vielmehr sieht er nach dem fast
grandiosen Wahlerfolg seiner Partei nun tagtäglich den Berlinern
dabei zu, wie ein Wahlverlierer mit einem Wahlgewinner umgeht, als
habe der Sieger krachend verloren.

Und grübelnd fragt er sich, was denn von seiner Partei übrig
bleibt, falls SIE in vier Jahren weg sein sollte. Eine Antwort findet
er nicht, weil Merkel schon vor der Wahl die Schwarzen rot gefärbt
hat und nach der Wahl nur noch verhindern will (Steuererhöhungen,
Mindestlöhne, Doppelpässe, usw.) und nichts zu gestalten weiß.

Schon jetzt wird diese Elefantenhochzeit von den Elefanten als
Verlust mindestens mal ihrer Stoßzähne wahrgenommen. Ob aus so viel
Frust jemals Freude wächst? Zum Beispiel daran, Europas
erfolgreichstes Land erfolgreich in der Spur zu halten?

In seinem herbstlichen Busch sitzt lauernd so mancher Grüne. Und
macht sich seine Gedanken. Falls die Genossen am Ende Nein sagen,
könnte man ja, was die SPD mit der Union ausgehandelt hat, der CDU
hinhalten und sagen, auf dieser Basis ginge es auch mit ihnen, den
Grünen. Plus natürlich ein bisschen was gegen den Klimawandel und für
Multikulti. Könnte gehen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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