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Allg. Zeitung Mainz: Schwierige Wahrheit / Reinhard Breidenbach zu Snowden

Geschrieben am 01-11-2013

Mainz (ots) - Es gibt diesen amerikanischen Film von 1983:
"WarGames", in dem einem Computer die selbstständige Kontrolle über
Nuklearraketen übertragen und beinahe der Dritte Weltkrieg ausgelöst
wird, weil ein Teenager nichts ahnend mit seinem Spiele-Computer
dazwischenfunkt. Daran muss man denken, wenn der reale amerikanische
Außenminister John Kerry kundtut, Obama habe von manchen Aktivitäten
seines Geheimdienstes erst jetzt erfahren, manches sei "per
Autopilot" geschehen. Wohl wahr:Der Kampf gegen den Terror ist den
Amerikanern eine Existenzfrage, und er lässt sich nicht nur mit
blütenweißen Methoden gewinnen. Aber die halbe Welt, darunter engste
Verbündete, flächendeckend und permanent mit Lauschangriffen zu
überziehen: unfassbar. Edward Snowden hat aufgedeckt. Für die USA ist
er ausschließlich Verräter, für viele andere in der Welt
ausschließlich Held. Letzteres ist derzeit eindeutig schlüssiger,
aber ein finales Urteil kann nur die Geschichte fällen.
Hans-Christian Ströbele ist ein Unikum. Einst verteidigte er, wie
Otto Schily, RAF-Terroristen. 1991 befand er: Dass Israel von Saddam
Husseins Irak mit Raketen beschossen werde, sei "die fast zwingende
Konsequenz der Politik Israels". Schlimm. Ströbele, ein Linksaußen,
bisweilen fanatisch und dann unberechenbar. Ob bei seinem
Snowden-Coup die Wahrheitsliebe überwog oder die Sehnsucht danach,
die Bundesregierung zu demütigen, steht dahin. Vielleicht war es von
beidem etwas. Jedenfalls ist Merkel nun in der Bredouille. Sie will
und muss Wahrheitsfindung betreiben und Obama abkanzeln. Das darf
aber nicht dazu führen, dass Jahrzehnte deutsch-amerikanischer
Freundschaft auf dem Müllhaufen der Geschichte landen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Andreas Trapp
Volontär Newspool
Telefon: 06131/485872
online@vrm.de


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