(Registrieren)

ZDF-Politbarometer Oktober 2013 / Große Koalition am besten geeignet, Deutschlands Probleme zu lösen / Massiver Ansehensverlust der katholischen Kirche durch Limburger Bischof (BILD)

Geschrieben am 18-10-2013

Mainz (ots) -

61 Prozent aller Befragten halten eine große Koalition aus CDU/CSU
und SPD für am ehesten geeignet, die anstehenden Probleme in
Deutschland zu lösen. Das sehen nicht nur Mehrheiten der Anhänger von
CDU/CSU (76 Prozent) und SPD (67 Prozent) so, sondern auch 64 Prozent
derjenigen der AfD. Bei den Anhängern der Grünen sind es 44 Prozent,
die diese Auffassung teilen, bei den Anhängern der Piraten allerdings
nur 27 Prozent und bei denen der Linke 21 Prozent. Dass eine
Koalition aus CDU/CSU und Grünen dafür am besten geeignet sei,
glauben hingegen nur 14 Prozent aller Befragten, und 15 Prozent
plädieren in dieser Frage für Rot-Rot-Grün. Letzteres sehen
allerdings mehrheitlich nur die Anhänger der Linken so (62 Prozent;
SPD-Anhänger: 19 Prozent; Grüne-Anhänger: 21 Prozent).

Eindeutige Präferenzen bei den kritischen Themen einer großen
Koalition

Bei den zwischen Union und SPD besonders heftig umstrittenen
Themen haben die Bundesbürger relativ eindeutige Präferenzen: So
fänden 83 Prozent die Einführung eines gesetzlichen, flächendeckenden
Mindestlohns von 8,50 Euro gut (schlecht: 14 Prozent). 70 Prozent
unterstützen eine Maut für Ausländer auf deutschen Autobahnen
(schlecht: 27 Prozent). Ähnlich deutlich (69 Prozent) wird die
Forderung nach einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes unterstützt
(schlecht: 26 Prozent). Abgelehnt wird von einer klaren Mehrheit (59
Prozent) hingegen die Beibehaltung des Betreuungsgeldes, dafür sind
nur 37 Prozent.

Geteilte Meinungen, was eine kleine Opposition für die Demokratie
bedeutet

Falls es zu einer großen Koalition kommt, wäre die
parlamentarische Opposition aus Linke und Grünen sehr klein. 45
Prozent aller Befragten sehen darin ein Problem für die Demokratie
bei uns. Naturgemäß werden solche Befürchtungen am häufigsten von den
Anhängern der designierten Oppositionsparteien gesehen. 48 Prozent
hingegen befürchten von einer zahlenmäßig sehr starken Regierung
keine negativen Auswirkungen auf die Demokratie.

Grüne sollen sich langfristig stärker für Zusammenarbeit mit der
CDU/CSU öffnen

An diesem Wochenende wollen die Grünen über ihr Abschneiden bei
der Bundestagswahl beraten. Dabei geht es auch um den zukünftigen
Kurs der Partei. Eine klare Mehrheit aller Befragten (58 Prozent) ist
in diesem Zusammenhang der Meinung, dass sich die Grünen zukünftig
stärker für eine Zusammenarbeit mit der CDU/CSU öffnen sollten
(dagegen: 33 Prozent). Die Anhänger der Grünen sehen das mehrheitlich
nahezu ebenso positiv (dafür: 64 Prozent; dagegen: 32 Prozent) wie
die der Union (dafür: 76 Prozent; dagegen: 18 Prozent).

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag gewählt würde, dann würde sich im
Vergleich zur Bundestagswahl nicht sehr viel ändern: Die CDU/CSU käme
dann auf 42 Prozent (minus 1 im Vergleich zur September-Umfrage nach
der Wahl), die SPD auf unveränderte 26 Prozent, die Linke auf 10
Prozent (unverändert), die Grünen auf 8 Prozent (plus 1), die FDP auf
3 Prozent (unverändert), die AfD auf 5 Prozent (unverändert) und die
Piraten auf 3 Prozent. Alle anderen Parteien erreichten zusammen 3
Prozent.

TOP TEN: fast alle leicht verschlechtert

Nach ihrem persönlichen Bestwert im letzten Politbarometer muss in
diesem Monat auch Angela Merkel wie fast alle anderen
Spitzenpolitiker leichte Einbußen hinnehmen. Dennoch liegt die
Bundeskanzlerin bei den TOP TEN weiter mit deutlichem Abstand auf
Platz eins. Sie erreicht jetzt auf der Skala von +5 bis -5 einen
Durchschnittswert von 2,4 (Sept. IV: 2,7). Auf Platz zwei kommt
weiterhin Wolfgang Schäuble mit 1,5 (Sept. IV: 1,7). Danach folgen
Frank-Walter Steinmeier mit 1,2 (Sept. IV: 1,3) und jetzt auf Platz
vier Sigmar Gabriel mit 0,7 (Sept. IV: 0,6) unmittelbar vor Horst
Seehofer mit ebenfalls 0,7 (Sept. IV: 1,0), Ursula von der Leyen mit
0,6 (Sept. IV: 0,7), Peer Steinbrück mit 0,5 (Sept. IV: 0,8), Gregor
Gysi mit unveränderten 0,1, Jürgen Trittin mit minus 0,5 (Sept. IV:
minus 0,4) und Guido Westerwelle mit minus 0,8 (Sept. IV: minus 0,7).

85 Prozent sehen starke Ansehensverluste für katholische Kirche

Die Vorgänge um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst schaden
nach Meinung von 85 Prozent aller Befragten dem Ansehen der
katholischen Kirche sehr stark oder stark (weniger stark oder kein
Schaden: 11 Prozent). Lediglich 29 Prozent sind der Meinung, dass die
katholische Kirche ganz allgemein mit den Geldern aus der
Kirchensteuer verantwortungsvoll umgeht, 42 Prozent glauben das
nicht, und 29 Prozent haben dazu keine Meinung.

Mehrheit will nicht mehr Flüchtlinge aus Afrika aufnehmen

Lediglich 41 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Deutschland
mehr Flüchtlinge als bisher aufnehmen soll, die zurzeit aus Afrika
vor allem nach Italien kommen. 52 Prozent sind dagegen. Grundsätzlich
spricht sich allerdings eine sehr deutliche Mehrheit (82 Prozent)
dafür aus, dass zukünftig für die Aufnahme und die Verteilung der
Flüchtlinge auf die Mitgliedsländer die EU zuständig sein sollte, und
nicht wie bisher das jeweilige Ankunftsland (13 Prozent).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 15. bis 17. Oktober 2013 bei 1183 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 45 Prozent,
SPD: 27 Prozent, Linke: 9 Prozent; Grüne: 8 Prozent, FDP: 1 Prozent,
AfD: 5 Prozent, Piraten 4 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet
das ZDF am Freitag, 8. November 2013.

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer



Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

491884

weitere Artikel:
  • Klimaschutz und Energiewende in Koalitionsverhandlungen priorisieren / Umwelt- und Entwicklungsverbände fordern Klimaschutzgesetz, höhere EU-Klimaziele und zukunftsweisende Investitionen Berlin (ots) - Die fünf Entwicklungs- und Umweltverbände Brot für die Welt, Germanwatch, Greenpeace, MISEREOR und WWF rufen dazu auf, die Koalitionsverhandlungen nicht allein auf Mindestlohn und Steuern zu verengen. Alle Parteien müssten sich daran messen lassen, ob sie jetzt die richtigen Weichenstellungen vornehmen, um Deutschland für die Bewältigung der globalen Zukunftsfragen aufzustellen. Die Menschen wollten wissen, welche konkreten Antworten die künftige Regierung auf den Klimawandel mit seinen dramatischen Folgen für mehr...

  • LVZ: Nahles weist Bericht über Kabinettsposten entschieden und ausdrücklich zurück Leipzig (ots) - SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hat entschieden dementiert, dass es Hinweise und Vorverabredungen über künftige Ressortbesetzungen in einer möglichen großen Koalition auf Bundesebene gebe. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sagte Nahles zu entsprechenden Medienberichten, wonach die SPD das Finanz- und das Arbeitsministerium beanspruche und das Außenministerium nicht. "Ich weise das ausdrücklich zurück. Die Verteilung und Besetzung der Ressorts hat zu keinem Zeitpunkt, weder in den internen mehr...

  • Neues Gesundheits- und Pflegeministerium in Bayern - bpa fordert Abteilung für Altenpflege München (ots) - Beim Neuzuschnitt der bayerischen Ministerien muss die Altenpflege angemessen berücksichtigt werden. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) fordert, den Stellenwert der Altenpflege durch die Einrichtung einer speziellen Abteilung zu erhöhen. "Damit würde man den besonderen Bedarfen in der Pflege von älteren Menschen gerecht werden", sagt der bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri. Das neue, von Melanie Huml geleitete, Ministerium für Gesundheit und Pflege müsse erkennen, dass die Altenpflege mehr...

  • CDU: CDU-Bundesvorstand für Koalitionsverhandlungen mit SPD Berlin (ots) - Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit: Der Bundesvorstand der CDU Deutschlands hat sich heute in einer Telefonkonferenz einstimmig dafür ausgesprochen, Koalitionsverhandlungen mit der SPD aufzunehmen. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe betonte im Anschluss: "Wir sind der festen Überzeugung, dass es ein hinreichendes Maß an Gemeinsamkeiten gibt, unser Land vier Jahre erfolgreich zu regieren." Am Montag werden Präsidium und Bundesvorstand der CDU im Konrad-Adenauer-Haus zusammenkommen, um über das weitere mehr...

  • Sächsische Sozialministerin gesprächsbereit über Schulgeldbefreiung aller Auszubildenden in der Altenpflege Leipzig (ots) - Die Sächsische Sozialministerin Christine Clauß stellte diese Woche am Rande ihres Besuchs auf der PFLEGE & HOMECARE Leipzig zum Thema Schulgeldpflicht von Altenpflegeschülern konstruktive Gespräche in Aussicht. Am Stand des bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. - nahm die Ministerin die Verbandsposition zum Anlass, das Thema aufzugreifen. Sie sagte, dass eine schrittweise Abschaffung der Schulgeldpflicht denkbar sei, die einzelnen Eckpunkte aber in den kommenden Monaten besprochen werden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht