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Klimaschutz und Energiewende in Koalitionsverhandlungen priorisieren / Umwelt- und Entwicklungsverbände fordern Klimaschutzgesetz, höhere EU-Klimaziele und zukunftsweisende Investitionen

Geschrieben am 18-10-2013

Berlin (ots) - Die fünf Entwicklungs- und Umweltverbände Brot für
die Welt, Germanwatch, Greenpeace, MISEREOR und WWF rufen dazu auf,
die Koalitionsverhandlungen nicht allein auf Mindestlohn und Steuern
zu verengen. Alle Parteien müssten sich daran messen lassen, ob sie
jetzt die richtigen Weichenstellungen vornehmen, um Deutschland für
die Bewältigung der globalen Zukunftsfragen aufzustellen.

Die Menschen wollten wissen, welche konkreten Antworten die
künftige Regierung auf den Klimawandel mit seinen dramatischen Folgen
für die menschliche Entwicklung, die Überwindung der Armut sowie die
planetaren Ökosysteme gibt. Die nachhaltige Befriedigung der
wachsenden globalen Nachfrage nach Energie, Nahrungsmitteln und
Ressourcen stehe auf dem Spiel.

Die Nichtregierungsorganisationen fordern für Deutschland ein
Klimaschutz- und Energiewenderahmengesetz für alle relevanten
Sektoren. Die EU brauche ambitionierte Ziele für die Minderung der
Treibhausgasemissionen, den Ausbau erneuerbarer Energien und die
Steigerung der Energieeffizienz sowie ein umfassendes "grünes"
Investitionsprogramm. Dies seien die Schlüsselprojekte der neuen
Legislaturperiode, damit die Energiewende und der Übergang zu einem
ressourceneffizienten Wohlstandsmodell gelingen.

"Wir erwarten von der neuen Regierung, dass sie die Energiewende
als Schlüsselprojekt des Übergangs in die postfossile
Industriegesellschaft erfolgreich fortentwickelt und gleichzeitig
Entwicklungsländer bei deren Transformation unterstützt", so Dr.
Klaus Seitz, Abteilungsleiter Politik von Brot für die Welt. Die
globale Nachfrage nach Energie werde noch sehr lange weiter wachsen.
"Wenn es jetzt nicht gelingt, den globalen wirtschaftlichen
Fortschritt deutlich vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, werden
Gewalt und die Ausgrenzung der Schwachen überall auf der Welt
zunehmen."

"Wir müssen das Generationenprojekt Klimaschutz und Energiewende
auf ein solides Fundament stellen. Deshalb ist es dringend notwendig
die verschiedenen Ziele im Energiekonzept zu Emissionsminderung,
Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz
gesetzlich zu verankern. Dies gäbe der Gesellschaft und Wirtschaft
die dringend notwendige Planungs- und Investitionssicherheit für die
vor uns liegenden Herausforderungen", erläutert Regine Günther,
Leiterin Klima und Energiepolitik bei der Umweltstiftung WWF.

"Nach dem erneuten Anstieg der Treibhausgasemissionen 2012 muss
eine neue Regierung zunächst die Erreichung des 40%igen
Minderungsziels für Deutschland bis 2020 sicherstellen", sagt Martin
Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik bei Greenpeace. "Das
erfordert auch eine neue Klima-Außenpolitik, denn ohne eine aktive
Rolle Deutschlands werden weder Arktis, Regenwälder noch die Menschen
vor den dramatischen Folgen des Klimawandels zu retten sein. Mit
Blockaden in Brüssel und Sonntagsreden bei den Vereinten Nationen ist
das Weltklima nicht zu retten", so Kaiser weiter.

"Wir brauchen ein grünes Investitionsprogramm in ganz Europa",
sagt Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch.
"Investitionen in eine zukunftsorientierte Energieversorgung, in
Energieeffizienz und eine nachhaltige Verkehrsstruktur helfen, die
Wirtschaftskrise zu überwinden und Europa mit einem positiven
Aufbruchssignal auf einen nachhaltigen Entwicklungspfad zu lenken.
Dies gelingt nur, wenn wir uns in der EU ambitionierte Ziele setzen:
bis 2030 eine Emissionsminderung um 55%, ein Wachsen der erneuerbaren
Energien auf einen Anteil von 45% und 35% weniger Verbrauch."

"Aufgrund der hohen Anpassungskosten an den Klimawandel gerade in
den ärmsten Ländern ist es ebenso wichtig, dass die neue Regierung
ihre internationalen Zusagen zur finanziellen Unterstützung dieser
Länder bei Klimaschutz und Klimaanpassung einhält", sagt Dr. Bernd
Bornhorst, Abteilungsleiter Politik und globale Zukunftsfragen von
MISEREOR. "Dafür muss die Klimafinanzierung beginnend im Jahr 2014,
jährlich um je eine Milliarde Euro anwachsen. Diese Mittel könnten
z.B. aus Einnahmen der Finanztransaktionssteuer oder dem
Emissionshandel kommen und müssen zusätzlich zur Entwicklungshilfe
bereitgestellt werden."

Download des Forderungspapiers der Umwelt- und
Entwicklungsverbände an die kommende Bundesregierung:
www.wwf.de/klimaforderungen



Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Sylvia Ratzlaff
Telefon: 0 30 / 311 777 467
E-Mail: sylvia.ratzlaff@wwf.de


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