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Mittelbayerische Zeitung: Alles super, oder was? Kommentar zum neuen Kabinett Seehofers von Christine Schröpf

Geschrieben am 09-10-2013

Regensburg (ots) - Wo das Auge hinfällt, (fast) nur noch
Superminister. Ilse Aigner, Markus Söder, Joachim Herrmann und Ludwig
Spaenle - Letzterer aus münchnerischem Machtkalkül - sind die
Platzhirsche an Seehofers Tisch. Mit dem deutlichen Aufstieg dieses
Quartetts verschärft sich die Kluft zu den übrigen Ministern, die
sich statt "super" nun das Etikett Ressortchefs zweiten Grades
anheften lassen müssen. Daran ändern alle gegenteilige Beteuerungen
nichts. Einzig Staatskanzleichefin Christine Haderthauer bleibt in
einer recht komfortablen Ausgangssituation. Marcel Huber verliert den
Gesundheitsbereich, aber nur wegen eines tatsächlich sinnvollen neuen
Ressortzuschnitts. Der Umweltminister, einer der Stimmenkönige bei
der Landtagswahl, genießt bei Seehofer Respekt. Größte Verliererin
ist die bisherige Justizministerin Beate Merk. Aus dem Europaressort,
das sie nun leitet, wurden auch noch die Zuständigkeiten für
Bundesangelegenheiten herausgeschnitzt. Die Frau, die im Fall Mollath
viele Pfeile auf sich zog, schützten wohl nur der Regionalproporz und
Seehofers Blick auf die Frauenquote. Die Rochade in der Damenriege
mutet merkwürdig an. Emilia Müller verliert das Europaministerium,
einzig um Platz für Merk zu schaffen. Dabei hatte Müller ihr Haus
gut, wenn auch sehr geräuschlos geführt. Im Sozialministerium betritt
sie nun Neuland. Sie tritt das Erbe Haderthauers an, die unbestritten
ein großes politisches Pfund der CSU ist, in sozialen Fragen jedoch
über ein recht reduziertes Gefühlsspektrum verfügt. Die Berufung
Müllers überrascht auf den ersten Blick. Das soziale Gespür der
Oberpfälzerin ist aber nicht zu unterschätzen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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