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BLL kritisiert geplante Vereinheitlichung von Tabakprodukten

Geschrieben am 02-10-2013

Berlin (ots) - Im Vorfeld der abschließenden Abstimmung des
Europäischen Parlaments über die Tabakproduktrichtlinie (TPD) am 8.
Oktober warnt der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.
V. (BLL) vor weitreichenden Folgen über die Branchengrenzen hinaus.
Der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft kritisiert vor allem
das geplante Verbot von Aroma- und Geschmacksstoffen als
Regulierungswillkür ohne wissenschaftliche Grundlage. "Es macht nicht
den Anschein, dass sich der europäische Gesetzgeber inhaltlich mit
der Thematik auseinandergesetzt hat. Sonst würde man jetzt die
Weichen dafür stellen, dass anerkannte wissenschaftliche
Prüfkriterien für die Bewertung von Zusatzstoffen festgelegt werden.
Diese benötigt die Tabakbranche genauso, wie wir sie im
Lebensmittelbereich längst haben", erklärt Christoph Minhoff,
Hauptgeschäftsführer des BLL.

Während die Europäische Kommission in ihrem ursprünglichen
Vorschlag ein Verbot bestimmter Aromastoffe wie beispielsweise
Menthol vorgesehen hat, geht der jetzt zur Abstimmung stehende Antrag
des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments sogar
darüber hinaus und fordert mit der Einführung über eine sogenannte
Positivliste ein Verbot aller Aroma- und Geschmacksstoffe. Zudem
würden die Verpackungen künftig durch den Aufdruck sogenannter
Schockfotos und die Reduzierung etablierter Wort- und Bildmarken auf
ein Minimum nahezu einheitlich aussehen.

"Europa ist auf dem besten Weg, Marken- und Geschmacksvielfalt
abzuschaffen. Das ist Verbraucherbevormundung der drastischen Art",
betont Minhoff. Vielmehr müsse jeder erwachsene Bürger frei
entscheiden können, wie er vernünftig und verantwortungsbewusst mit
Genussmitteln umgehe. Daher plädiert der BLL für wissenschaftlich
fundierte Regulierungsmaßnahmen. Und genau diese wissenschaftlichen
Grundlagen gibt es für die geplanten Vorhaben nicht. Im Gegenteil,
Studien belegen, dass Zusatzstoffe nicht die eigene Toxizität der
Tabakerzeugnisse steigern. Zudem gibt es auch keine Hinweise darauf,
dass Warnhinweise vom Rauchen abhalten würden. "Das einzige, was die
EU mit dieser Bevormundungsmaßnahme erreichen wird, ist ein boomender
Schwarzmarkt, denn standardisierte Verpackungen und ein
Einheitsgeschmack sind einfacher zu fälschen", so Minhoff.

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) Der
BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm
gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen der gesamten
Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und
angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen:
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
Christoph Minhoff
Hauptgeschäftsführer
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 206143-135, Fax: +49 30 206143-235
E-Mail: cminhoff@bll.de, Internet: www.bll.de

BLL-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 30 206143-127, Fax: +49 30 206143-227
E-Mail: presse@bll.de, Internet: www.bll.de


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