(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Datenklau bei Vodafone trifft zwei Millionen Kunden - Die persönliche Währung besser schützen Ein Kommentar von Peter Lausmann

Geschrieben am 12-09-2013

Düsseldorf (ots) - Wer im 21. Jahrhundert am sozialen Leben
teilnehmen will, der kommt um ein Konto für den Geldverkehr sowie ein
Telefon oder Handy nicht herum. Dafür muss der Kunde zwangsläufig
private Daten preisgeben, denn auch der Geschäftspartner - sei es
eine Bank oder ein Telefonanbieter - will sich absichern und wissen,
mit wem er einen Vertrag schließt. Im Umkehrschluss muss
Vertrauliches aber auch vertraulich bleiben. Das ist bei Vodafone
offensichtlich nur unzureichend geschehen. Denn es darf nicht sein,
dass ein einzelner Angestellter - noch dazu einer externen Firma -
alleinigen Zugriff auf derart viele sensible Kundeninformationen hat.
Hier muss das Unternehmen Sicherheitslücken aufdecken und umgehend
schließen.

Auch wenn im konkreten Fall die Verantwortung beim Unternehmen
liegt, ist es auch ein Weckruf an die Kunden und Verbraucher selbst:
Daten sind im digitalen Zeitalter mindestens genauso wertvoll wie
Geld. Doch während wir Letzteres im Portemonnaie, im Safe und auf dem
Sparbuch sicher verwahren, werfen wir mit der viel privateren Währung
um uns - vor allem im Internet.

Es ist geradezu paradox: Menschen, die in der Fußgängerzone einen
großen Bogen um Stände machen, an denen etwas verteilt wird, tragen
sorglos ihre E-Mail-Adresse auf einer beliebigen Internetseite ein,
wenn es um Gewinnspiele, Rabatte und andere vermeintliche Vorteile
geht. Kostet ja nichts.

Doch - es kostet jedes Mal ein bisschen Sicherheit, denn die
Adresse kann über kurz oder lang bei organisierten Betrügern landen.
Der Bumerang kommt dann als Phishing-Mail oder Trojaner-Virus zurück.
Und wer dann nicht aufpasst, gibt mehr preis, als er ahnt. Die
Beruhigungspille "Meine Daten interessieren doch keinen" wirkt
spätestens seit der NSA-Affäre nicht mehr.

Was bleibt also zu tun? Das Internet "auszusitzen" ist sicherlich
keine Lösung. Es geht nicht vorüber. Viel sinnvoller ist es, kritisch
zu bleiben und nicht jedes Feld automatisch auszufüllen, auch wenn
dafür ein Präsent lockt. Internet und Technik locken Verbraucher in
immer kürzeren Abständen mit Innovationen, doch es gibt keinen Zwang,
auch alles mitzumachen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

485296

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 13. September zur Paschedag-Sondersitzung in Hannover Bremen (ots) - Die Koalition sollte bei alledem nicht vergessen, dass ihre jetzigen Probleme allesamt hausgemacht sind. Ein offenbar zu selbstbewusster Staatssekretär schlägt bei seinen Ansprüchen über die Stränge, wird dabei von seinen Chefs im Ministerium und in der Staatskanzlei nicht gebremst. Als die Vorgänge um die Limousine richtig hochkochen, versagt das Krisenmanagement der Regierung komplett. Der Rauswurf Paschedags hat die Affäre nicht beendet, sondern verschlimmert, sie zu persönlichen Affären des SPD-Ministerpräsidenten mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Augen zu und durch Grüne im Umfragetief Cottbus (ots) - Vom Dauer-Liebling der Wähler zum demoskopischen Sorgenkind: Die Grünen sind in diesen Tagen wahrlich nicht zu beneiden. Ihre satten Sympathiewerte im zweistelligen Prozentbereich haben sich in den vergangenen Wochen praktisch halbiert. Und das ausgerechnet in einer Phase, in der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück überraschend an Reputation gegenüber der Amtsinhaberin gewinnt. So bleibt Rot-Grün ein Nullsummenspiel. Dabei hätte sich eine politische Arbeitsteilung zwischen beiden Parteien geradezu angeboten: Die mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Keine einfachen Lösungen Schwarz-Gelb plädiert für die Abschaffung der Gewerbesteuer Cottbus (ots) - Vordergründig haben Wolfgang Schäuble (CDU) und Rainer Brüderle (FDP) mit ihrer Forderung nach einer Abschaffung der Gewerbesteuer recht. Diese Steuer erfüllt ihren Zweck, die Finanzierung der Städte und Gemeinden, nicht zufriedenstellend. Denn sie schwankt stark mit der Konjunktur und kann daher den Kommunen nicht jene finanzielle Sicherheit bieten, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben brauchen. Und in strukturschwachen Gegenden, vor allem im Osten, bringt diese Steuer wenig. Sie ist also auch noch ungerecht, ganz mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: "Daten müssen gesichert sein wie Raketensilos" Torsten Krauel über das Leck bei Vodafone Berlin (ots) - Ein einziger Computertechniker knackt die Vodafone-Datenbank. So wie ein einziger Techniker die NSA-Computer. Oder vor zwei Jahren ein Täterduo aus Übersee die Kundendatenbank von Sony. Die Folgerung daraus ist: Kommerzielle Datenbanken werden offenbar nicht gesichert wie ein Raketensilo, sondern eher wie ein Gewächshaus. Kommt man durch die Tür nicht hinein, tritt man eine Scheibe kaputt. Für die Aktivierung von Raketen sind komplizierte Codes nötig. Sie werden grundsätzlich nicht im Silo aufbewahrt, nicht einmal mehr...

  • Rheinische Post: Gefährliches Spiel = Von Carsten Fiedler Düsseldorf (ots) - NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat ein Gespür dafür, ein Thema groß zu machen. Den Streit um den Einsatz einer Polizei-Hundertschaft im Schalker Fan-Block nutzt er gerade geschickt, um den Druck auf alle Vereine der Fußball-Bundesliga zu erhöhen. Kritik am "Knüppel-Einsatz" vonseiten des Vereins? Dann zieht sich die Polizei eben komplett aus dem Stadion zurück, so Jägers drastische Reaktion. Dass er damit die Sympathien vieler Polizisten einheimst, die es leid sind, gegen Fußball-Krawallos den Kopf hinzuhalten, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht