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Allg. Zeitung Mainz: Chance vertan / Kommentar zur Doping-Debatte im Sportausschuss

Geschrieben am 02-09-2013

Mainz (ots) - Die meisten Menschen trauen dem Hochleistungssport
schon lange nicht mehr. Wer sich fragt, wie es dazu kommen konnte,
muss sich nur vor Augen führen, was sich am Montag im Sportausschuss
des Bundestages abgespielt hat. Auf dem Tisch lag die brisante Studie
"Doping in Deutschland von 1950 bis heute", die seit Wochen für helle
Aufregung sorgt und die Rufe nach einem Anti-Doping-Gesetz hat lauter
werden lassen. Es wäre der ideale Anlass gewesen, eine schonungslose
und ehrliche Grundsatzdebatte darüber zu führen, wie sich dieses Land
zum Spitzensport mit allen seinen Widersprüchen stellen will. Die
Chance wurde mit Pauken und Trompeten vertan. Vielleicht, weil gerade
Wahlkampf ist. Vielleicht, weil man sich beim Thema Doping nur die
Hände schmutzig macht. Vielleicht auch, weil zu viele
Interessenkonflikte das Gelände verminen. Innenminister Friedrich,
bisher massiver Gegner eines Anti-Doping-Gesetzes, deutete zwar zart
einen Gesinnungswandel an, spielt aber weiter auf Zeit. Dabei müsste
auch er längst wissen, dass der angeblich so autonome Sport dieses
Grundübel nicht allein bekämpfen kann (oder will). Und die sich aus
der Dopingstudie zwingend ergebende Notwendigkeit, auch den Zeitraum
nach 1990 wissenschaftlich aufzuarbeiten, sehen Politiker und
Sportfunktionäre offensichtlich auch nicht. Man könnte dabei ja
hochverehrten, immer noch aktiven Trainern, Ärzten und
Verbandsvertretern auf die Füße treten. Fazit: So kommt der Kampf
gegen Doping keine Spritzenlänge voran. Vielleicht hat sich
wenigstens Deutschlands Ober-Olympier Thomas Bach heimlich gefreut.
Der will nächste Woche Präsident des Internationalen Olympischen
Komitees werden. Zu viel Aufregung um das leidige Thema Doping stört
da nur.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485839
desk-zentral@vrm.de


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