(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Hilfen für Griechenland Wir geben nichts HANNES KOCH, BERLIN

Geschrieben am 22-08-2013

Bielefeld (ots) - Deutschland wird auch weiterhin gute Geschäfte
mit der Eurokrise machen. Obwohl ja die Bundesregierung jetzt einen
öffentlichen Sinneswandel vollzieht. Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble räumt ein, dass Griechenland sogar in einigen Jahren noch
finanzielle Hilfe braucht. Vermutlich muss Deutschland bald mehr
zahlen als bisher. Warum ist das so? Die griechische Wirtschaft
schrumpft weiter, wenn auch nicht mehr so schnell wie 2012. Ein
milliardengroßes Defizit klafft im Athener Staatshaushalt. Auch in
den kommenden Jahren kann das Mittelmeerland ökonomisch und
finanzpolitisch wohl nicht ohne Hilfe überleben. Deswegen gibt es
zwei Möglichkeiten: Entweder muss man einen Teil der griechischen
Auslandsschulden annullieren oder das Defizit im Staatshaushalt mit
Zuschüssen von außen decken. Weil bei der ersten Variante auch die
Europäische Zentralbank betroffen wäre, die griechische Schuldscheine
besitzt, plädiert Finanzminister Schäuble jetzt offenbar für den
zweiten Weg. Beschritte man diesen, würden aus dem Bundeshaushalt
oder aus europäischen Töpfen einige Milliarden Euro mehr nach Athen
fließen. Weil Deutschland dank seiner Wirtschaftskraft rund ein
Viertel der Lasten trüge, läge der hiesige Anteil jährlich bei etwa
2,5 Milliarden des knapp zehn Milliarden Euro betragenden
griechischen Defizits. Und trotzdem bleibt richtig: Wir geben nichts.
Denn die hiesigen Finanzminister und Unternehmen sparen Mittel von 17
Milliarden Euro pro Jahr, weil infolge der Eurokrise die Zinsen für
Deutschland historisch niedrig liegen. Alleine Schäuble wendet
nächstes Jahr elf Milliarden Euro weniger für den Schuldendienst auf
als 2008, da die internationalen Investoren ihr Geld Deutschland
quasi schenken. So kann man den Griechen ruhig etwas zurückerstatten,
ohne in die roten Zahlen zu rutschen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

481322

weitere Artikel:
  • WAZ: Das Turbo-Abitur funktioniert. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Jetzt ist es offiziell: Die Turbo-Abiturienten haben mindestens genauso viel drauf wie die Mitschüler, die ein Jahr länger Zeit hatten. Eine hervorragende Leistung, zumal dieser erste Jahrgang der verkürzten Schulzeit diverse Pannen überstehen musste. Es fehlten Bücher für den gestrafften Unterricht, aber auch Konzepte für die Lehrer, die oft an der alten Stofffülle festhielten. Inzwischen ist an den Schulen G8 Alltag, für die meisten Lehrer ist es nun wichtiger, Ruhe vor weiteren Reformen zu haben als G9 wieder einzuführen. mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Sparen an der falschen Stelle - Leitartikel von Christine Richter zu den Plänen von Berlins Finanzsenator, die Förderung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg drastisch zu kürz Berlin (ots) - Berlins Finanzsenator ist immer für eine Überraschung gut. Leider nicht nur für die schönen. Diesmal hat es Ulrich Nußbaum (parteilos, für die SPD) auf den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) abgesehen. Nußbaum will die finanziellen Zuweisungen in den nächsten Jahren deutlich reduzieren, im kommenden Jahr um rund zwölf Prozent, 2015 sogar um 30 Prozent. Und weil der zweite Träger des VBB, das Land Brandenburg, dann automatisch auch seine Mittel kürzen muss, bedeutet dies nur eins: das Aus für den Verkehrsverbund mehr...

  • WAZ: Die Ohnmacht der Weltgemeinschaft. Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Grauenhafte Bilder - Sterbende, Tote, zahllose Kinder, wer kann das ertragen? Es ist eine menschenverachtende Szenerie, in der man sich nicht einmal über die zynische Frage wundert, ob die Rebellen das Massaker selbst veranstaltet haben, um die Weltöffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen? Mindestens ebenso wahrscheinlich ist die Version, dass der syrische Despot sein Volk vergasen lässt, um jener Weltgemeinschaft ihre Ohnmacht vor Augen zu führen. Und zwar dann, wenn deren Vertreter genau hinsehen. Die Drohgebärden mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zum NSU-Prozess - Nicht nur auf die Polizei schauen Ravensburg (ots) - Opferanwalt Mehmet Daimagüler ist enttäuscht. Bei der Themenliste, was die Deutschen so beschäftige, stehe das Wetter ganz oben, auch über die NSA redeten noch viele, aber das Thema NSU tauche nicht auf. Er hat recht. Das beispiellose Versagen der Sicherheitsbehörden bei zehn Morden quer durch die Republik interessiert nicht wirklich viele. Die Empörung folgt immer dem gleichen Muster. Geschieht irgendwo eine schwere fremdenfeindliche Straftat, ist das Entsetzen groß, vor allem, wenn noch Kinder betroffen sind. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zur geplanten Behördenreform - Schmutzige Arbeit delegieren Ravensburg (ots) - Eins hat sich in zweieinhalb Jahren Grün-Rot deutlich gezeigt: Die Landesregierung tut sich angesichts zahlreicher Reformpläne schwer mit dem Sparen. Insofern ist es ein attraktives Angebot der Landkreise, die schmutzige Arbeit des Stellenabbaus und der Gehaltskürzungen zu übernehmen. Das Land spart, die Landkreise sind die Bösen - und das auch noch freiwillig. Doch aufgrund eines aktuellen Haushaltsdefizits von 1,8 Milliarden Euro kann es sich Grün-Rot kaum leisten, irgendeinen Einsparvorschlag ungeprüft abzulehnen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht