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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Energiewende Gemeinsam STEFAN SCHELP

Geschrieben am 18-08-2013

Bielefeld (ots) - In Deutschland gebe es mehr Photovoltaik-
Anlagen als irgendwo sonst auf der Welt, mokiert sich Philipp Rösler.
Widersinnig findet das der Bundeswirtschaftsminister. Recht hat er.
Schließlich kommt ja auch kaum einer auf die Idee, Orangen- und
Dattelplantagen in Andererseits haben wir alle uns nach Fukushima auf
die Fahnen geschrieben, weltweit Vorreiter und treibende Kraft bei
der Energiewende sein zu wollen. Und das immerhin ist gelungen! Was
allerdings nicht gelungen ist, ist das Management der Energiewende.
Denn die Folge der Vielzahl von Sonnenstrom- und Windkraftanlagen in
Deutschland ist ja, dass der Anteil der regenerativen Energien -
genau wie vom Gesetzgeber gewollt - kräftig in die Höhe gegangen ist.
Das lässt die Preise an der Strombörse purzeln, was wiederum zur
Folge hat, dass die konventionellen Kraftwerke der Energieriesen
plötzlich keine Gelddruckmaschinen mehr sind. In der vergangenen
Woche haben Eon und RWE gerade ausgiebig darüber gejammert. Ärgerlich
für den Verbraucher ist etwas anderes: Die niedrigen Preise an der
Strombörse kommen nicht beim Kunden an. Ein Schelm, wer dabei an
schiere Profitmacherei der großen Energiekonzerne denkt. Die nächste
Folge ist, dass wegen des gestiegenen Anteils von regenerativen
Energien am Mix die EEG-Umlage für die Verbraucher steigt. Die
Kanzlerin hatte vor anderthalb Jahren erklärt, diese dürfe nicht über
3,5 Cent pro Kilowattstunde steigen. Im nächsten Jahr werden wir aber
möglicherweise schon den doppelten Wert erreichen. Kein Wunder also,
dass immer mehr Unternehmen versuchen, sich in die Befreiung von
dieser Umlage zu flüchten. 2.000 Namen soll diese Liste inzwischen
umfassen. Immerhin sind bei einigen dieser Firmen die Stromkosten
inzwischen höher als die Personalkosten. Schade nur, dass keiner von
uns Normalbürgern einen solchen EEG-Befreiungsantrag stellen kann.
Kein Wunder also, dass alle Parteien nun auf ihre Plakate schreiben,
sie wollten für niedrigere Strompreise sorgen. Das Thema eignet sich
eben bestens für den Wahlkampf. Schwarz-Gelb will an das EEG-Gesetz
als solches heran und es dem heutigen Energiemix anpassen. Die SPD
will den Stromversorgern auf die Finger klopfen und droht mit Strafen
der Bundesnetzagentur. Für beide Ansätze gibt es gute Gründe. Und für
eine Kombination aus beidem erst recht. Noch steht eine Mehrheit der
Bundesbürger hinter der Energiewende. Diese Mehrheit sollten die
Parteien nicht aufs Spiel setzen. Und wenn tatsächlich alle Parteien
die Strompreise reduzieren wollen, dann sollen sie es endlich tun. Um
noch einmal auf Philipp Rösler zurückzukommen: Die Energiewende ist
eine Aufgabe historischen Ausmaßes. Genauso sollte sie dann auch
behandelt werden. Von allen. Gemeinsam.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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