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"Weltweit hohe Nachfrage nach Getreide" DBV-Getreidepräsident Vogel zur aktuellen Marktlage im Ackerbau

Geschrieben am 24-07-2013

Berlin (ots) - (DBV) Mit Beginn der Getreideernte in Deutschland
und Europa sowie den wichtigen Produktionsländern China, den USA und
der Schwarzmeerregion steigt zwar das saisonale Angebot an Getreide,
die weltweite Versorgungslage insbesondere mit Weizen bleibt jedoch
grundsätzlich angespannt, wie der Deutsche Bauernverband (DBV)
mitteilt. Unsicherheiten bei den derzeitigen Prognosen über Ernte und
Verbrauch weltweit sieht der DBV mit Blick auf die Erwartungen an die
erst im Herbst beginnende Maisernte.

Durch die laufende Ernte nimmt das Getreideangebot auf den Märkten
derzeit stetig zu, die Ertragserwartungen an die noch zu erntenden
Bestände sind vielerorts hoch. So erwartet die EU-Kommission für die
EU-28 eine Weizenernte in Höhe von 129 Millionen Tonnen (Vorjahr 124
Millionen Tonnen). Das russische Agrarministerium geht trotz erster
dürrebedingter Ernteausfälle nach wie vor von einer Weizenernte von
54 Millionen Tonnen aus, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung
um 16 Millionen Tonnen entspräche. Weltweit schätzt das
US-amerikanische Landwirtschaftsministerium die Weizenernte auf 698
Millionen Tonnen. Das wären fast 43 Millionen Tonnen mehr als im
Wirtschaftsjahr 2012/2013. Dennoch wird diese Ernte knapp nicht
ausreichen, um die weltweite Nachfrage nach Weizen in Höhe von 700
Millionen Tonnen zu befriedigen. Ein erneuter Abbau der weltweiten
Lagerbestände um 2,1 Millionen Tonnen auf 172 Millionen Tonnen wäre
die Folge.

Angesichts dieser Prognosen betonte Wolfgang Vogel, Vorsitzender
des DBV-Fachausschusses für Getreide und andere pflanzliche
Qualitätsprodukte, dass die Landwirte sich in diesem
Getreidewirtschaftsjahr wieder einem normalen Preisverlauf ausgesetzt
sehen. Das steigende Angebot und die hohen Ernteerwartungen hätten in
den vergangenen Wochen Druck auf die Terminmarktnotierungen ausgeübt,
die sich in den letzten Tagen an der Matif in Paris auf einem Niveau
von 194 Euro pro Tonne Weizen eingependelt hätten. "Gegenüber dem
Vorjahr müssen wir Landwirte zur Zeit einen erheblichen Preisrückgang
bei Getreide und Raps verkraften", stellte Vogel fest. Die
Ackerbauern hätten im vergangenen Jahr noch 235 Euro pro Tonne
Brotweizen und 486 Euro pro Tonne Raps erlösen können, was auf
Meldungen über die Dürre in den USA und die dadurch notwendigen
Abwärtskorrekturen der Maisernte zurückzuführen war. Damit sei es
trotz einsetzender Ernte zu Preissteigerungen gekommen. In diesem
Jahr bewegten sich die Preise im Bundesdurchschnitt im Bereich von
169 Euro pro Tonne Brotweizen und 361 Euro pro Tonne Raps. Die
Landwirte hofften, dass sich angesichts der weltweit hohen Nachfrage
nach Agrarrohstoffen im weiteren Verlauf des Wirtschaftsjahres wieder
festere Preistendenzen einstellten. "Entscheidend ist, ob die
weltweit prognostizierte Maisernte überhaupt so hoch ausfällt", hebt
Vogel hervor. Auch über die Qualität des Brotgetreides lasse sich
zurzeit noch nicht viel sagen.

Mais ist weltweit das wichtigste Futtergetreide. In seinem
Juli-Bericht geht das US-Landwirtschaftsministerium von einer
weltweiten Erntemenge von 960 Millionen Tonnen aus. Sollte eine
Maisernte in dieser Größenordnung eingefahren werden, wäre das
gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 105 Millionen Tonnen.
Hiervon entfielen wiederum 80 Millionen Tonnen auf eine höhere
US-Maisernte. Der Verbrauch soll gegenüber dem Vorjahr auf 932
Millionen Tonnen steigen.



Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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