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Neue OZ: Interview mit Theo Waigel, früherer Bundesfinanzminister

Geschrieben am 12-07-2013

Osnabrück (ots) - Waigel: Europa hat Schuldenkrise im Griff

Architekt des Euro lobt Fortschritte in Portugal, Griechenland und
Italien

Osnabrück.- Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel hält die
Euro-Schuldenkrise trotz der Regierungskrise in Portugal, der
Herabstufung Italiens und der schlechten Zahlen Griechenlands für
gebändigt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) betonte er, trotz gelegentlicher Rückschläge habe Europa
"die größte Finanzkrise der letzten 80 Jahre" hinter sich gebracht.

Der CSU-Politiker Waigel gilt als einer der Architekten der
Währungsunion. Er lobte insbesondere Portugal und Griechenland. Beide
Länder hätten im vergangenen Jahr erhebliche Fortschritte gemacht.
Auch Italien stehe besser da, als es den Anschein habe. "Immerhin
haben die Italiener ihr Staatsdefizit unter drei Prozent gesenkt und
brauchen sich deshalb nicht mehr am Kontrollverfahren der
Wirtschafts- und Währungsunion zu beteiligen", sagte Waigel, der von
1989 bis 1998 dem Bundesfinanzministerium vorstand.

Nach seiner Auffassung sei in einigen Euro-Ländern noch viel zu
tun, um die Finanzsysteme tragfähig zu machen. Aber Europa habe die
Krise mit den in den vergangenen Jahren entwickelten Instrumenten "in
den Griff bekommen". Dazu zählte Waigel die Schuldenbremse, die
Wiederherstellung des Stabilitäts- und Wachstumspakts, den Fiskalpakt
und die dauerhafte Einrichtung eines Stabilitätsmechanismus.

________________________________________________________________

Waigel: Euro-Skeptiker sind "Dilettanten und Ignoranten"

Früherer Bundesfinanzminister spricht neuer Partei AfD
Sachverstand ab

Osnabrück.- Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) hat
die Partei "Alternative für Deutschland" für ihre Forderung nach
einem Ausstieg südeuropäischer Staaten aus der Währungsunion scharf
kritisiert. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) sagte der "Vater des Euros", wer glaube, "man könne in
einem geruhsamen und friedlichen Prozess über die nächsten fünf Jahre
das Ausscheiden aus dem Euro-Raum oder die Zweiteilung des Euro
herbeiführen, der ist nicht nur Dilettant, sondern auch Ignorant".
Die Mehrheit der demokratischen Kräfte in Deutschland stehe hinter
der Wirtschafts- und Währungsunion, betonte Waigel. "Kleine Projekte"
wie die Alternative für Deutschland habe es auch in den
Neunzigerjahren gegeben. Sie verkörperten "eine Mischung aus
Nostalgie und ökonomischem Unfug" und seien zum Scheitern verurteilt.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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