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Freie Ärzteschaft klärt auf: Bürgerversicherung bringt Zwei-Klassen-Medizin

Geschrieben am 12-07-2013

Essen (ots) - Patienten erster und zweiter Klasse - diese
Ungerechtigkeit solle es mit der Bürgerversicherung nicht mehr geben,
versprechen ihre Protagonisten. Doch was zunächst gut klingt, dürfte
sich als großer Reinfall entpuppen. "Langes Warten auf einen
Arzttermin, noch weniger Zeit für das Arzt-Patienten-Gespräch und
immer mehr Zuzahlungen für die Behandlungen werden das Ergebnis der
Bürgerversicherung sein", warnt Wieland Dietrich, Vorsitzender der
Freien Ärzteschaft (FÄ). "Eine solche Einheitsversicherung wäre der
Beginn einer wahrhaftigen Zwei-Klassen-Medizin. Wer es sich leisten
kann, kauft sich zur staatlichen Sparmedizin eben private Medizin
dazu. So sieht es in Ländern mit einer Einheitsversicherung wie etwa
in Großbritannien aus. Soll das Gerechtigkeit sein?"

Mit Plakaten in den Wartezimmern der Arztpraxen und mit der
Webseite "keine-buergerversicherung.de" will der Ärzteverband den
Bürgern die Augen öffnen. "Wenn wie in der Bürgerversicherung
vorgesehen die private Krankenversicherung (PKV) abgeschafft wird,
lässt sich die ambulante Medizin hierzulande nicht im bisherigen
Umfang halten", erläutert Dietrich. Denn viele Ärzte könnten nur dank
der Einnahmen aus der PKV ihre Praxis samt Personal und medizinischen
Geräten finanzieren - davon profitierten alle Patienten. Die
Bürgerversicherung würde dann vielen Praxen den Todesstoß versetzen.
Außerdem propagierten die "Bürgerversicherer" wie Professor Karl
Lauterbach, Gesundheitsökonom und Kandidat fürs
Gesundheitsministerium im Schattenkabinett von SPD-Kanzlerkandidat
Peer Steinbrück, eine Planwirtschaft mit Polikliniken nach
DDR-Muster. "Dies geschieht vermutlich auch im Interesse der
Gesundheitskonzerne, würde zusätzlich die Existenz freier Arztpraxen
bedrohen und den Ärztemangel verschärfen."

Der FÄ-Chef betont, dass die ambulante medizinische Versorgung
bereits heute erheblich unterfinanziert ist. Von den Beiträgen zur
gesetzlichen Krankenversicherung landen nur 15 Prozent in den
Arztpraxen - dagegen 25 Prozent in der Bürokratie. Besonders die
sogenannten Grundversorger unter den Haus- und Fachärzten ächzen
unter niedrigen Pauschalhonoraren. "Die Bürgerversicherung löst aber
diese Probleme nicht. Sie ist nicht nachhaltig, weil sie keine
Rücklagen bildet - mit dem medizinisch-technischen Fortschritt und
der Alterung der Gesellschaft werden die Kosten des Gesundheitswesens
künftig aber steigen. Und sie schürt Sozialneid." Das könne für das
gesellschaftliche Klima in Deutschland nicht gut sein.

Über die Freie Ärzteschaft e. V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Wieland Dietrich, Tel.: 0173 5370708, E-Mail:
presse@freie-aerzteschaft.de

V.i.S.d.P: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V., Vorsitzender,
Gervinusstraße 10, 45144 Essen,
www.freie-aerzteschaft.de


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