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Greenpeace-Kletterer protestieren an Frachtschiff gegen Walfleisch-Transport / Umweltminister Altmaier in der Pflicht für den Artenschutz

Geschrieben am 10-07-2013

Hamburg (ots) - Greenpeace-Aktivisten sind heute Mittag in Hamburg
auf das Containerschiff "Eilbek" geklettert, das Walfleisch nach
Japan transportieren soll. Vier der Meeresschützer haben sich an den
Schiffstauen des 170 Meter langen Frachters festgemacht. Gleichzeitig
protestieren zehn Umweltschützer in Schlauchbooten am Schiff. "Stoppt
den Handel mit Walfleisch" ist auf Bannern zu lesen. An Bord des
Schiffes der Reederei "Eilbek GmbH & Co. KG" befinden sich sechs
Container mit Finnwalfleisch aus Island. Dieses soll über Deutschland
und Rotterdam nach Japan transportiert werden. "Solange die
Bundesregierung die Durchfuhr von Walfleisch duldet, macht sie sich
mitschuldig an der Jagd auf die bedrohten Finnwale", sagt Iris Menn,
Meeresexpertin von Greenpeace.

"Obwohl Deutschland das internationale Walfang- und Handelsverbot
unterzeichnet hat, schiebt Umweltminister Altmaier die Verantwortung
von sich. Er muss sich um ein gesetzliches Transitverbot bemühen."
Greenpeace fordert eine rechtlich verbindliche Regelung, die den
Transport von Walfleisch über deutsche Häfen generell verbietet. Nach
dem Greenpeace-Protest hatte das Umweltministerium heute Morgen
bekannt gegeben, dass man alle deutschen Häfen gebeten habe, sich
freiwillig zu verpflichten, kein Walfleisch mehr zu transportieren.
"Dies ist ein guter erster Schritt, aber das reicht bei Weitem nicht
aus. Kontrollen oder gar Strafen wären so nicht möglich", sagt Menn.

Erster Schritt des Umweltministers, aber noch kein rechtlich
bindendes Transitverbot

Die Unwirksamkeit für solche freiwilligen Verpflichtungen deutet
sich gerade in den Niederlande an. Dort haben sich die Hafenbehörden
genau zu einer solchen von Altmaier vorgeschlagenen freiwilligen
Verpflichtung bekannt (Stellungnahme: http://bit.ly/120779b). Dass
dies zu wenig ist, zeigt das aktuelle Beispiel: Die sechs Container
mit Finnwalfleisch haben auf dem Weg nach Deutschland trotzdem mit
dem Frachtschiff "Cosco Pride" den Hafen von Rotterdam passieren
können. Die USA zeigen, dass eine rechtlich verbindliche Regelung
möglich ist. In ihrem "Endangered Species Act"
(http://bit.ly/1aagbPg) schließen sie neben dem Import und Export
auch die Durchfuhr durch US-Häfen von allen Arten, die unter dem Act
gelistet sind, aus.

Das Walfleisch, etwa die Menge von zehn Finnwalen, war am Freitag
mit dem Containerschiff "Cosco Pride" im Hamburger Hafen angekommen.
Greenpeace-Aktivisten hatten das Schiff an der Landesgrenze mit
Protestbannern empfangen, in den Hafen begleitet und die Behörden
informiert. Die Zollfahndung hatte die Container daraufhin zunächst
aufgrund fehlender Dokumente und falscher Deklaration beschlagnahmt,
am Dienstag jedoch wieder freigegeben. Island hat sich neben
Norwegen und Japan sowohl vom internationalen Walfang- als auch
-handelsverbot distanziert. In dieser Saison will Island 184 bedrohte
Finnwale erlegen. Da es im Land selbst keine Nachfrage für das
Fleisch gibt, wird es ausschließlich nach Japan exportiert. Da es
auch dort kaum verkauft wird (http://bit.ly/16ajyl5), lagert dort
noch immer Walfleisch aus der letzten Fangsaison.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Meeresexpertin Dr. Iris
Menn, 0171-888 00 23 oder Pressesprecherin Michelle Bayona, Tel.
0171-8780 830 (beide vor Ort). Fotomaterial unter 040-30618 376.
Videomaterial vom heutigen Protest und von Finnwalfang Island
(Vorschau: http://youtu.be/3lpnmIHwhPU) unter 0171-8780 830.
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de


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