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Elektronische Gesundheitskarte macht Politiker erpressbar - Freie Ärzteschaft fordert Aus für das Projekt

Geschrieben am 10-07-2013

Hamburg/Essen (ots) - PRISM-Informant Edward Snowden hatte
offenbar auch Codes für die Blutdruckdaten von Nelson Mandela im
elektronischen Gepäck. Den deutschen Politikern ist anscheinend nicht
klar, welche Konsequenzen es hätte, wenn ihre Krankheitsdaten in
einer zentralen Internetstruktur wie bei der elektronischen
Gesundheitskarte (eGK) gespeichert würden. "Politiker und
Wirtschaftsbosse wären erpressbar. Ihre medizinischen Daten könnten
dafür genutzt werden, politische und wirtschaftliche Entscheidungen
zu beeinflussen", sagte Dr. Silke Lüder, Vizepräsidentin der Freien
Ärzteschaft (FÄ), heute in Hamburg.

Zum Beispiel die Nierenwerte des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel,
der Befund nach der Magenspiegelung von BND-Chef Gerhard Schindler,
die Entwicklung der kleinen Tochter von Bundesfamilienministerin
Kristina Schröder oder die Herzgesundheit von VW-Vorstand Martin
Winterkorn - was man mit diesem Wissen alles anfangen kann, ist
bislang kaum diskutiert worden. "Stattdessen forcieren CDU/CSU, FDP,
SPD und Grüne das eGK-Projekt - ungeachtet der milliardenschweren
Pannen und jahrelangen Warnungen aus der Ärzteschaft", kritisierte
auch FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich.

Für Dietrich liegen die Motive auf der Hand: "Man will im
Gesundheitswesen eine Vorratsdatenspeicherung im Interesse von
Krankenkassen, IT-Industrie und Gesundheitswirtschaft aufbauen. Man
will elektronische Patientenakten für möglichst alle Bürger zentral
speichern, damit die Krankenkassen auf Patientendaten zugreifen und
Therapien lenken können. Und die privaten Konzerne der
Gesundheitswirtschaft brauchen die Daten, um ihre Profite weiter
kräftig zu steigern."

Alle Ärztetage der vergangenen Jahre haben die eGK im Interesse
einer guten Medizin abgelehnt. "Jetzt wäre der richtige Moment, das
medizinische Drohnenprojekt zu beerdigen", betonte Dietrich. Die FÄ
wird die Ärzte vor der Bundestagswahl auffordern, ihre
Wahlentscheidung auch davon abhängig zu machen, welche
Parteienvertreter bereit sind, die Privatsphäre von Bürgern und
Politikern zu schützen. Hier ständen persönliche Medizin und die
Demokratie in unserem Land gleichermaßen auf dem Prüfstand.

Über die Freie Ärzteschaft e. V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803, E-Mail:
presse@freie-aerzteschaft.de

V.i.S.d.P: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V., Vorsitzender,
Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 4690939, E-Mail:
mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de


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