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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Machtkampf in Ägypten Die unvollendete Revolution BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 08-07-2013

Bielefeld (ots) - Selten in der Geschichte erreichten
Revolutionäre im ersten Schritt das Ziel ihres Umsturzes. In Ägypten
werden wir derzeit Zeugen dieser Erfahrung. Doch das Blutvergießen
der letzten und wohl auch der kommenden Nächte wäre nicht nötig
gewesen, hätten die Militärs mehr als nur einen Plan für die Ab- und
Festsetzung des beim Volk zunehmend ungeliebten Präsidenten Mursi
gehabt. Selten reicht es aus, allein den Spitzenmann abzusetzen,
zumal Mursi lediglich eine Marionette des Zentralkomitees der
Muslimbrüder war. Und seine vermeintlichen Verbündeten, die
Salafisten, spielten ohnehin ein eigenes Spiel. Nicht von ungefähr
war ihr Protest gegen seinen Sturz doppelzüngig. Dilettantismus aber
kann sich Ägypten in dieser Zeit am wenigsten leisten. Und so hätten
die Militärs im Moment des Putsches bereits ein Personaltableau
vorstellen müssen, mit dem der Übergang gestaltet werden kann.
Technokraten ohne Parteibindung hätten die zentralen Positionen in
einem Interimskabinett besetzen müssen. Jetzt, da sich zu viele an
den Rand gedrängt fühlen, ist Gefahr im Verzug. Doch die
Muslimbruderschaft hat ihre Karten bereits ausgereizt. Gefahr droht
von den Salafisten, die von einigen Golfstaaten finanziert werden.
Umso mehr müssen die liberalen Gruppen ihre Kräfte vereinen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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