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Weser-Kurier: Zur Baustellen-Beschwerdestelle schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 9. Juli 2013:

Geschrieben am 08-07-2013

Bremen (ots) - Der öffentliche Dienst hat sich radikal verändert.
Die Zeiten, in denen der Staat als Obrigkeit immer recht hatte, sind
lange vorbei. Die Bürger sind keine Bittsteller mehr, sie sind nicht
mal mehr Bürger, sie sind Kunden. Jedenfalls in der Theorie. Denn sie
zahlen Steuern und erwarten dafür Leistungen. Falls die Leistungen
nicht stimmen, hat der Kunde das Recht zu reklamieren. Dazu gibt es
Bürgerbeauftragte und Ombudsmänner, "Hotlines" und Mailadressen,
Dienstaufsichtsbeschwerden und Petitionsausschüsse. Wer sich in Peter
Ramsauers Ministerium über "Schlafbaustellen" beschweren will, nutzt
dazu den "Baustellenmelder". Der Adressat der Beschwerden ist aber
nicht etwa der Minister selbst oder sein Stab. Nein, es sind die
Verantwortlichen in den Ländern. So weit, so gut, so populistisch.
Man muss sich nur wundern, dass das Baustellenmelder-Mailfach nicht
überquillt. Denn die Deutschen gelten quasi als Großmeister der
Beschwerde. Vor allem deutsche Touristen sind berüchtigt. Und wenn
man die Nörgler und Meckerer, die Berufsquerulanten und
Bedenkenträger auch noch ausdrücklich auffordert, sich zu beschweren,
wird sich immer noch ein Haar in der Suppe finden lassen. Auch im
sogenannten Baustellenmanagement. Man kann sich über marode Straßen
beschweren und über Baustellen für ihre Reparatur, über den
Zeitpunkt, wann sie repariert werden und wie. Man kann sich über die
Unfallgefahr in Baustellenzonen beschweren und über das Tempolimit
und über die Geschwindigkeitskontrollen. Obendrein kann man sich über
den Sanierungsstau in der Verkehrsinfrastruktur beschweren. Das kann
man machen. Man kann seinen Ärger auch für sich behalten und sich
ganz im Stillen schwarz ärgern. Wer dazu neigt, dem sei indes
geraten, das Land nicht zu verlassen, jedenfalls nicht mit dem Auto
und nicht Richtung Osten oder Südosten. Denn Deutschland hat eines
der komfortabelsten und sichersten Verkehrsnetze der Welt. Im
Gegensatz zu Griechenland oder Rumänien. Und in Russland gibt es
angeblich das Sprichwort, wonach das Land nur zwei Probleme hat:
Dummköpfe und Straßen. Deutschland hat dagegen wohl eher nur ein
Problem. Und Peter Ramsauer.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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