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Allg. Zeitung Mainz: Zu einfach / Kommentar zu Familiensplitting

Geschrieben am 20-06-2013

Mainz (ots) - Niemand wird die Entscheidung für oder gegen Kinder
von 250 Euro Steuervorteil im Jahr abhängig machen. Es ist eine
Illusion zu glauben, dass die Geburtenrate allein mit Geld
beeinflusst werden kann. Vielmehr werden diejenigen, die das Gefühl
haben, dass Kinder in der Gesellschaft wirklich willkommen sind und
dementsprechend gefördert werden, eher eine Familie gründen als die
Skeptiker. Notwendig ist neben einem vernünftigen Bildungssystem vor
allem die Förderung der Vereinbarung von Familie und Beruf.
Öffentlich geförderte Kinderbetreuung wirkt sich positiv auf die
wirtschaftliche Lage von Familien aus, da damit die
Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöht wird, hat das Ifo-Institut für
Wirtschaftsforschung festgestellt. Es ist beschämend, dass in diesem
Punkt die Versprechen noch immer nicht erfüllt worden sind. Die
Forderung der Union, ein Familiensplitting einzuführen, muss trotzdem
nicht falsch sein. Der Gedanke, das System von Ehegattensplitting,
Kindergeld und Steuerfreibeträgen zu einem Familiensplitting
weiterzuentwickeln, klingt plausibel. Im Gegensatz zum überholten
reinen Ehegattensplitting - welches nur die Ehe als Lebensform
fördert, egal wie viel Kinder zu versorgen sind - wäre ein
Familiensplitting ein sinnvoller Schritt. Allerdings hat das
Wahlversprechen der Union zwei Haken. Erstens kommen höhere
Freibeträge eher Familien mit höherem Einkommen zugute. Hier fehlt
ein sozialpolitischer Ausgleich. Zweitens will die Union niemanden
verprellen und deshalb das Ehegattensplitting einfach nebenher weiter
laufen lassen. Das wirft die Frage nach der Finanzierung des
zusätzlichen Familiensplittings auf. Da hat es sich die Union zu
einfach gemacht.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485839
online@vrm.de


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