(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Verzweifelt Schwung gesucht - Leitartikel

Geschrieben am 10-06-2013

Ravensburg (ots) - Der Wahlkampf der SPD schwächelt so arg, dass
durchaus gefragt werden darf, ob die Sozialdemokraten überhaupt eine
Kampagne führen. Etwas mehr als drei Monate vor der Bundestagswahl
feuert Kanzlerkandidat Peer Steinbrück seinen Sprecher.

Mag sein, dass er Gründe für dieses riskante Unterfangen hat und
einen Neustart will. Nur an diesem Mann festzumachen, dass die SPD in
den Umfragen dümpelt, wäre doch zu viel der Ehre für einen einzelnen
PR-Experten. Bislang klappt eigentlich gar nichts. Weder zünden die
Themen, noch gelingt es, Mitglieder ebenso wie die Anhänger zu
mobilisieren. Pannen gab es hingegen jede Menge. Dafür tragen ganze
Stäbe an Strategen Verantwortung.

Und trotz mancher vollmundigen Ankündigung: So wirklich Relevantes
ist von den Genossen bislang nicht gekommen. Mit der Vorstellung des
Kompetenzteams in Raten wird in Berlin eine Inszenierung um der
Inszenierung willen inszeniert - und das alles mit wenig Bezug zur
Realität im Lande.

Die Vermutung liegt nahe, dass im Publikum bislang nur die eigenen
Genossen sitzen. Denn das sogenannte Kompetenzteam wirkt wie ein
Friedensangebot an die einzelnen Flügel der Partei nach den
zermürbenden Auseinandersetzungen um die Agenda 2010 in den
vergangenen Jahren. Die Wähler sind erst einmal außen vor, sie sollen
später überzeugt werden. Geht das aber mit einem Pressesprecher, der
für einen internationalen Immobilienkonzern - Franz Müntefering hätte
ihn Heuschrecke genannt - tätig war? Ein Unternehmen, das über 200
000 Wohnungen sein eigen nennt und die Rendite steigern muss, weil es
demnächst an der Börse notiert werden will? Viele behaupten, so etwas
ginge nur zulasten der Mieter.

Zur Erinnerung: Die SPD will gemeinsam mit den Grünen den
Mietmarkt stärker regulieren. Mietpreisbremsen und deutlich stärkere
Mieterrechte sind die Stichworte, die der neue Steinbrück-Sprecher
nun unter das Volk bringen muss. Wahrscheinlich rechnet kaum noch
jemand mit einem Wahlsieg.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

468688

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Im Wahlkampf-Stadl Verteidigungsminister Thomas de Maizière und der U-Ausschuss Cottbus (ots) - Jetzt also auch noch ein Untersuchungsausschuss. Damit wird das Drohnendebakel von der Opposition vollends in den Wahlkampf gezogen. Und die Wahrheit ist, um nichts anderes geht es SPD und Grünen auf den letzten Metern bis zur Wahl. Die millionenschwere Verschwendung von Steuermitteln soll möglichst lange am Revers von Verteidigungsminister Thomas de Maizière und der Kanzlerin haften. Nur: Der U-Ausschuss könnte für die Opposition auch irgendwann zu einem Schuss nach hinten werden. Denn mit dem gescheiterten Drohnenprojekt mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Partei ohne Biss Die SPD und ihr Kompetenzteam Cottbus (ots) - Über den Sinn oder Unsinn eines "Kompetenzteams" lässt sich trefflich streiten. Wenn sich die SPD nun aber schon mal dafür entscheidet, dann sollte sie auch den Anspruch haben, das Beste daraus zu machen. Allein, die Wirklichkeit sieht traurig aus. Das gestrige Finale im Vorstellungsreigen mehr oder minder geeigneter Mitstreiter des Kanzlerkandidaten war jedenfalls an Absurdität nicht zu toppen. Anstatt einen positiven Schlusspunkt zu setzen, verkündet Peer Steinbrück gleichzeitig den Rausschmiss seines Pressesprechers. mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Neuer Schwung Karlsruhe (ots) - Wer für Peer Steinbrück arbeitet, zahlt keine Vergnügungsteuer. Der frühere Finanzminister ist ein fordernder Chef, ein ungeduldiger und gelegentlich auch ein unbelehrbarer. Ihn telegen zu vermarkten, ihn als interessante Alternative zu Angela Merkel zu präsentieren und ihm etwas von seiner schroffen Art zu nehmen - das ist auch für erfahrene PR-Arbeiter ein Job mit hohem Absturzrisiko. Ob die Chemie zwischen dem Kanzlerkandidaten und seinem Sprecher Michael Donnermeyer nicht mehr gestimmt hat, ob der smarte SPD-Verkäufer mehr...

  • Rheinische Post: NRW für Videoübertragung von Prozessen Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalen will wichtige Gerichtsprozesse einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen. "Eine Videoübertragung kann dazu beitragen, dass mehr Menschen einem Prozess folgen können, als der Sitzungssaal Plätze bietet", sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Zuletzt hatte es beim Prozess gegen die rechtsterroristische NSU erhebliche Probleme wegen der begrenzten Zuschauerzahlen im Münchner Gerichtssaal gegeben. Den Vorschlag mehr...

  • Rheinische Post: Merkel entschärft die Mietpreisbremse Düsseldorf (ots) - Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel will die von ihr vorgeschlagene Mietpreisbremse im Wahlprogramm entschärfen. So soll die Deckelung der Mieten bei Neuvermietungen um bis zu 15 Prozent in drei Jahren nur für besonders betroffene Städte gelten. Die Länder sollten dies vor Ort entscheiden, sagte Merkel in der Präsidiumssitzung der CDU, wie die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf Teilnehmer berichtet. Man wolle im Gegensatz zur SPD keine flächendeckende Mietpreisobergrenze. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht