(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Fußball/Bundesliga/München/Steuern/Kriminalität/Medien

Geschrieben am 22-04-2013

Osnabrück (ots) - Über den Fall hinaus

Der schwerreiche Vereinspräsident Uli Hoeneß hat mit seinem
Vorgehen nicht allein sich selbst und die Premium-Marke FC Bayern
München beschädigt. Denn ausgehend von seinem persönlichen Fall (im
doppelten Sinn des Wortes) ist die grundsätzliche Debatte über
Steuergerechtigkeit und Steuerehrlichkeit neu entflammt. Und wieder
kommt die Kernfrage hoch, was denn eine Vereinbarung Deutschlands mit
der Schweiz gebracht hätte.

Der neue Streit darüber fließt bereits heftig in den bayerischen
Landtags- und den Bundestagswahlkampf ein. Besonders die CSU gerät in
die Defensive. Und Hoeneß spielt indirekt der SPD in die Hände,
obwohl er ihr politisch gerade nicht nahesteht. Die Partei kann sich
auch deshalb freuen, weil der Kampf gegen Steuerflucht eines ihrer
Lieblingsthemen ist.

Die Sozialdemokraten sehen sich mit ihrer Blockade des Abkommens
mit der Schweiz bestätigt, übersehen jedoch, dass deutsche
Finanzbehörden ohne eine Vereinbarung an die Schwarzgelder vieler
Steuersünder gar nicht herankommen. Derzeit bleibt den Fahndern
lediglich der juristisch zweifelhafte Kauf von CDs. Zugleich droht
die Gefahr, dass Fälle verjähren. Derzeit bleibt allein die Hoffnung,
dass immer mehr Täter angesichts des erhöhten Entdeckungsrisikos die
Karten auf den Tisch legen und sich wie Hoeneß selbst anzeigen. Die
Empörung in seinem Fall zeigt immerhin, dass Steuerbetrug nicht mehr
als Kavaliersdelikt angesehen wird.

Christof Haverkamp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

459699

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft/Jugendliche/Smartphones Osnabrück (ots) - Mehr Stil, bitte Handys provozieren. Nervtötend rücken viele sie laufend in den Mittelpunkt, blicken aufs Display statt in die Augen, fühlen sich beschäftigt, häufig bestätigt. Höflichkeit? Hört auf, wo das Display des Smartphones anfängt. Konzentration? Fehlanzeige. Ständig blinkt der nächste Reiz. Eine größere Distanz zum Gerät und stattdessen mehr Stil wäre in vielen Fällen wünschenswert. Allein, daran hat nicht das Handy Schuld. Noch gibt es jemanden, der es benutzt. Abseits der Stilfrage zieht das Gerät mehr...

  • Das Erste, Dienstag, 23. April 2013, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7:05 Uhr, Dr. Dietmar Bartsch, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Die Linke, Steuern und Hoeneß. Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Linke/Lafontaine Stuttgart (ots) - Oskar Lafontaine hat bis zum Montag mit der Rückkehr in den Bundestag kokettiert, sich damit ins Gespräch gebracht und seine Partei in Unruhe versetzt. Was treibt den Saarländer zu solchen Spielchen? Seine Eitelkeit und die Angst vor dem Bedeutungsverlust? Oder vertreibt er sich so die Langeweile, weil er als Fraktionsvorsitzender einer bedeutungslosen Oppositionspartei in einem Zwergenbundesland nicht ausgelastet ist? Wie dem auch sei. Der 69-Jährige ist ein trauriges Beispiel dafür, wie schwer es Politikern zuweilen mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Steuerfall aus großer Höhe / Leitartikel zum Fall Hoeneß Stuttgart (ots) - Die soziale Gerechtigkeit als Thema soll Peer Steinbrück ins Kanzleramt bringen. "Die Privilegierten müssen aufpassen, dass sich nicht oben oder unten in Deutschland Parallelgesellschaften entwickeln", lautet sein Kredo, und seine Antwort darauf heißt unter anderem: Wiedereinführung der Vermögensteuer, ein höherer Spitzensteuersatz und eine verschärfte Erbschaftsteuer. Hoeneß liefert dem bis dato glücklosen Steinbrück mit seiner Steuerhinterziehung nun gratis und frei Haus die Rechtfertigung dafür. In der mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Geschwächte Linke - Kommentar Ravensburg (ots) - Die Linke kennt sich aus mit Nicht-Kandidaten in der Rolle von Wahlkampflokomotiven: 2002 trommelte Gregor Gysi, in Berlin gerade als Senator zurückgetreten, wenig erfolgreich für die Bundestagswahl. Lafontaine wird dasselbe machen. Dass der Saarländer nicht antritt, ist vor allem gut für das bisher blasse achtköpfige Spitzenkandidatenteam, das sonst komplett im Schatten des 69-jährigen Zugpferdes verschwunden wäre. Geschwächt sind ohne Lafontaine vor allem die westdeutschen Fundamentaloppositionellen. Doch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht