(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Es geht nicht nur ums Skifahren - Leitartikel

Geschrieben am 18-04-2013

Ravensburg (ots) - Da beißt die Maus keinen Faden ab: Wenn es im
Winter zu warm ist, fällt kein Schnee, sondern Regen - und der
Brettl-Fan schaut dumm aus der Wäsche. So ist das, so war das, und
künftig wird es noch viel häufiger der Fall sein. Denn natürlich wird
die Zahl schneesicherer Gebiete in den bayerischen Alpen abnehmen,
wenn die Temperaturen hierzulande steigen. Alles andere wäre eine
Überraschung. Um dies herauszufinden, hätte es wohl nicht einmal die
Studie der Universität Innsbruck für den Deutschen Alpenverein
gebraucht. Zig solcher Analysen sind bereits veröffentlicht worden,
aber wer bekommt deshalb noch graue Haare? Vielleicht ein paar
Gastwirte und Liftbetreiber, die auch künftig vom Skitourismus leben
wollen.

Der Mensch neigt ganz prinzipiell dazu, das wahrzunehmen, was er
sieht. Im Umkehrschluss heißt das: Sieht er nichts, ist nichts da.
Deshalb haben Klimaforscher so schlechte Karten. Noch sind die
Abweichungen von der Norm bei Temperaturen und Niederschlägen nicht
so gravierend, als dass direkter Handlungsbedarf geboten schiene. Ist
der Winter lang und kalt, heißt es: von wegen Klimawandel. Und wenn
es zu warm ist, wird gerne darauf verwiesen, dass es solche
Schwankungen schon immer gab. Experten mahnen zwar schon lange
gebetsmühlenartig zum Umsteuern, aber das Leben ohne Abstriche ist
doch allzu süß. Globale Erderwärmung? Doch nicht hier.

Die Annahme, dass der Klimawandel an Deutschland vorbeigehen wird,
könnte böse Folgen haben - nicht nur für bayerische Wirte und
Hoteliers, bei denen die Skifahrer ausbleiben. Denn die Alpen sind
nicht ein für den Menschen gemachter Vergnügungspark, sie sind
existenziell für das Leben hierzulande. Trinkwasser, Nahrungsmittel
und Strom werden zu hartumkämpften Gütern, wenn die Niederschläge in
den Bergen nicht mehr liegenbleiben und übers Jahr die Flüsse
speisen. Auch die Binnenschifffahrt säße buchstäblich auf dem
Trockenen. Die Frage, wo es sich noch schön Ski fahren lässt, könnte
dann vergleichsweise unwichtig werden.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

459148

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Verloren haben alle - Kommentar Ravensburg (ots) - Die Quoten-Abstimmung im Bundestag hat nur Verlierer hinterlassen. Oberste Verliererin: Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel, die sich zu lange aus der Debatte herausgehalten hat. Zweiter Verlierer: Fraktionschef Volker Kauder, der die Fraktion in der Frage nicht zusammenhalten konnte und jetzt über seinen eigenen Schatten springen und für die Quote im Wahlprogramm eintreten muss. Dritter Verlierer: Ursula von der Leyen, die ihre Fraktion zur Wahlprogrammänderung nötigte, aber selbst weiß, dass die Quote zumindest mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Ein tiefer Riss Karlsruhe (ots) - ie ultimative Zumutung wollte die Spitze der CDU/CSU-Fraktion sich selbst, ihren Mitgliedern und auch ihren Wählern am Ende doch ersparen. Dass im Bundestag zuerst Frauenministerin Kristina Schröder, bis eben noch kategorische Gegnerin einer starren gesetzlichen Frauenquote, erklärt, warum sie plötzlich die Quote alternativlos findet, und danach Arbeitsministerin Ursula von der Leyen ebenso wortreich begründet, warum die bisher von der Union vertretene Flexi-Quote reiner Unsinn ist und es ohne gesetzliche Regelung mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Die Angst ist zurück Karlsruhe (ots) - Die Terror-Angst ist mit Macht zurückgekehrt: Der feige Anschlag auf den Boston-Marathon hat gezeigt, wie anfällig Großveranstaltungen für Terrorakte sind. Aus einem fröhlichen Sportereignis wurde innerhalb von Sekunden ein blutiges Inferno. Nicht nur die Metropole an der amerikanischen Ostküste wurde zum Ziel von menschenverachtenden Terroristen, auch die politische Elite der USA geriet mit den Giftbriefen ins Fadenkreuz militanter Gewalttäter. Präsident Obama gehörte genauso zu den Adressaten wie US-Senatoren. Im mehr...

  • Rheinische Post: NRW fordert von Bundesinnenminister Friedrich mehr Tempo im Kampf gegen Rechtsextremismus Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) aufgefordert, im Kampf gegen den Rechtsextremismus den Umbau des Bundesamtes für Verfassungsschutz zu beschleunigen. "Für eine verbesserte Kooperation der Behörden ist hier mehr Tempo nötig", sagte der SPD-Politiker der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Friedrich müsse zur Neuorganisation des Verfassungsschutzes schnellstmöglich eine tragfähige Gesetzesnovelle vorlegen, sagte Jäger. mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Staatsanwaltschaft Düsseldorf lehnt Ermittlungen gegen Minister Walter-Borjans wegen des Kaufs von Steuer-CDs ab Köln (ots) - Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat es nach Anzeigen mehrerer Bürger abgelehnt, Ermittlungen gegen den nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) und Finanzbeamte wegen des Kaufs von CDs mit Daten deutscher Steuerzahler aufzunehmen. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) unter Berufung auf Schreiben der Staatsanwaltschaft. Demnach ist der illegale Ankauf von Steuer-CDs nicht strafbar. Die Staatsanwaltschaft war aktiv geworden, nachdem im Sommer vergangenen Jahres mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht