(Registrieren)

WAZ: Wissen um die große Schuld - Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 06-04-2013

Essen (ots) - 1933 bis 1945. Die Jahre bleiben das Trauma der
Deutschen. Es sind die Jahre ihrer großen Schuld in der Geschichte.
Politisch. Militärisch. Moralisch natürlich. Am Ende auch:
juristisch. Politisch sitzt Deutschland nicht mehr auf der
Sünderbank. Es ist, anders, eine sanfte Weltmacht geworden.
Militärisch mischt es mit - in Friedenseinsätzen. Moralisch hat es
längst um Verzeihung nachgefragt für die sechs Millionen vergasten
Opfer der Nationalsozialisten und für die 50 Millionen weiteren
Toten, die Hitlers Angriffskriege forderten. Aber: Hat das Land alles
getan, dass die Täter, die überzeugten Fanatiker und die eiskalten
Planer des Völkermords, gefasst wurden? Dass sie verurteilt wurden?
Dass sie gerechte Strafen erhielten? Dass auch die, die das Morden
"nur" bereitwillig mitmachten, Buße tun mussten? Die Fragen sind
heute, 70 Jahre danach, nur schwer zu beantworten. Die meisten Opfer,
Zeugen und Täter sind tot. Das gilt vielfach auch für politisch und
justiziell Verantwortliche der 50er- und 60er-Jahre. Sie haben oft
lange gezögert, mit der Schärfe des Strafrechts vorzugehen. Dabei:
Mord verjährt nie. Erst jetzt hat sich ein Wandel in der
Rechtsprechung ergeben. Wer die Mörder unterstützte, ist zur
Verantwortung zu ziehen. Der Fall Demjanjuk hat der Justiz diesen Weg
gewiesen. Sie sollte ihn gehen. Es ist richtig, dass gegen Greise
ermittelt wird. Sie müssen nicht ins Gefängnis. Aber sie müssen um
die große Schuld in ihrem Leben wissen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

456444

weitere Artikel:
  • WAZ: Fahnder sind 50 KZ-Aufsehern aus Auschwitz auf der Spur Essen (ots) - 68 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind deutsche Fahnder einer größeren Zahl bisher unbelangter mutmaßlicher NS-Täter auf die Spur gekommen. Die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg will nach Informationen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben) in den nächsten Wochen Vorermittlungen gegen 50 frühere KZ-Aufseher des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau einleiten. Der Vorwurf lautet auf Beihilfe zum Mord. Den Ermittlern liegen die Namen und die mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): DGB: Schwarzarbeit vernichtet 500.000 Arbeitsplätze in Deutschland Vorstandsmitglied Buntenbach fordert Schutz der Beschäftigten gegen Ausbeutung Bielefeld (ots) - Bielefeld. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Bundesregierung zu einer effektiveren Bekämpfung der Schwarzarbeit aufgefordert. Der DGB geht davon aus, "dass bei Umwandlung der Schwarzarbeit in Beschäftigung mindestens 500.000 Arbeitsplätze entstehen könnten", wie die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung Neue Westfälische (Samstagausgabe) berichtet. Annelie Buntenbach, Mitglied des DGB-Bundesvorstands, forderte "eine neue Ordnung am Arbeitsmarkt, die die Beschäftigten vor Lohndumping und Ausbeutung mehr...

  • WAZ: Laizisten der SPD wollen Trennung von Kirche und Staat im Bundestagswahlprogramm verankern Essen (ots) - Die Gruppe der Laizisten bei den Sozialdemokraten fordert für das Bundestagswahlprogramm der SPD eine Abschaffung der kirchlichen Privilegien durch den Staat. "Wir werden Anträge zur Änderung des Wahlprogramms einbringen, um eine klare Trennung von Staat und Kirche zu erreichen", sagte Adrian Gillmann, Bundessprecher der sozialdemokratischen Laizisten, den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Samstagausgaben). "Darin fordern wir die Abschaffung der Kirchensteuer, die ersatzlose Streichung des 'Blasphemie'-Paragrafen § 166 im Strafgesetzbuch mehr...

  • neues deutschland: Linken-Politiker Sharma für Aufnahme laizistischer Forderungen ins Wahlprogramm: »Keine Angst vor Kirchenlobbyisten« Berlin (ots) - Der religionspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Raju Sharma, hält es für einen Fehler, dass die Linkspartei in ihrem Entwurf zum Wahlprogramm den Forderungen nach Trennung von Staat und Kirche zu wenig Platz eingeräumt. In einer Email an die Mitglieder des Parteivorstands, über die die in Berlin erscheinende Tageszeitung »neues deutschland« in ihrer Onlineausgabe (Samstag) berichtet, mahnt der Politiker, man dürfe zu dem Thema »nicht schweigen«. Sharma, der dem Parteivorstand als Schatzmeister ebenfalls mehr...

  • Der Tagesspiegel: Junge Liberale fordern Abschaffung des bisherigen Kirchensteuersystems Berlin (ots) - Die Jungen Liberalen würden den automatisierten Kirchensteuereinzug gerne abschaffen. Er sei nicht mehr zeitgemäß, sagte Lasse Becker, der Vorsitzende der Jungen Liberalen, dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Man komme "ja auch nicht auf die Idee, für die Freiwillige Feuerwehr, das Rote Kreuz oder für politische Parteien die Beiträge vom Staat einziehen zu lassen". Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht